Bären in Bern

Einblicke in die Heimat der Berner Braunbären - Ein Wahrzeichen in der Schweizer Hauptstadt

Die Stadt Bern, bekannt für ihre historische Altstadt und atemberaubende Landschaften, beherbergt auch fünf majestätische Braunbären. Diese Bären leben an zwei Standorten: dem BärenPark und dem Dählhölzli-Zoo.

Foto: Tierpark Bern

Die Verbindung Berns zu seinem Wappentier, dem Bären, hat eine lange Tradition

Der Legende nach erlegte der Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen einen Bären als erstes Tier, was der Stadt ihren Namen gab. Neuere Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass der Name von dem keltischen Wort „Berna“ (Kluft, Schlucht) abgeleitet ist, da die erste keltische Siedlung auf der Engehalbinsel lag, wo die Aare eine solche Kluft bildet.

Der bernische Chronist Valerius Anshelm berichtet, dass die Berner nach ihrem Sieg in der Schlacht von Novara im Jahr 1513 einen lebenden Bären als Kriegsbeute in ihrem Triumphzug mitführten. Dieser Bär wurde im Stadtgraben vor dem Käfigturm untergebracht. Der erste Bärengraben befand sich auf dem heutigen Bärenplatz, musste jedoch 1764 wegen des zunehmenden Verkehrs vor die Stadttore (in den Schanzengraben beim Bollwerk) verlegt werden. 1857 wurden die Bären erneut umgesiedelt, diesmal an das untere Ende der Altstadt, wo sich heute der BärenPark befindet.

Foto: Ruth Locher

Bären im BärenPark Bern

Der BärenPark Bern, am Fuss der Berner Altstadt gelegen, bietet eine einzigartige Gelegenheit, Bären in einer naturnahen und artgerechten Umgebung zu erleben. Der BärenPark in Bern erstreckt sich über eine Fläche von etwa 5.000 Quadratmetern am Ufer der Aare, gegenüber der UNESCO-geschützten Altstadt. Der Park bietet eine naturnahe Umgebung mit Höhlen, Kletterstrukturen und Zugang zur Aare, wo die Bären baden können.

Foto: Tierpark Bern

Der BärenPark ist das Zuhause der ehemaligen Bewohner des Bärengrabens

Die Anlage erstreckt sich auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern vom Bärengraben bis hinunter zum Aareufer. Besucher können die Bären beim Spielen, Fressen, Klettern und Schwimmen aus nächster Nähe beobachten. Der Park gehört zum Tierpark Bern und ist frei zugänglich.

Der BärenPark bietet einen hindernisfreien Zugang. Der Panorama-Schräglift „BäreBähnli“, seit 2015 in Betrieb, ermöglicht eine rollstuhlgerechte Verbindung zwischen dem Aareufer und dem oberen Teil des Parks. Der Lift kann kostenlos genutzt werden und bietet ein einzigartiges Erlebnis, an den Bären vorbei durch den Park zu schweben.

Foto: Ruth Locher – Ursina im BärenPark, 2019
Foto: Ruth Locher – Ursina im BärenPark, 2019

Die Bewohner des BärenParks

Björk: Geboren am 19. Dezember 2000 im Skandinavisk Dyrepark in Dänemark. Sie ist die Mutter von Ursina.
Fotos in der Galerie: Ruth Locher – Björk im BärenPark

Finn: Geboren am 15. Januar 2006 im Zoo von Helsinki, Finnland. Er ist der Vater von Ursina.

Fotos in der Galerie: Ruth Locher – Finn im BärenPark

Ursina: Geboren im Dezember 2009 im BärenPark Bern. Sie lebt zusammen mit ihren Eltern Björk und Finn im BärenPark.

Fotos in der Galerie: Ruth Locher – Ursina im BärenPark

Öffnungszeiten des BärenParks

Der BärenPark ist das ganze Jahr über, 365 Tage rund um die Uhr, geöffnet und frei zugänglich.

Foto: Ruth Locher – Björk im BärenPark

Historische und kulturelle Bedeutung

Die Berner Bären sind seit 2009 in der naturnahen Anlage am Aarehang zuhause. Einheimische Bäume und Sträucher, Höhlen und ein grosszügiges Badeareal bieten den Bären einen artgerechten Lebensraum, in dem sie klettern, fischen, spielen und sich zurückziehen können.

Im Dezember 2009 brachte Bärenweibchen „Björk“ in einer Winterhöhle zwei Jungen zur Welt. Tochter „Ursina“ lebt noch heute mit ihren Eltern im BärenPark, während „Berna“ ein neues Zuhause in Bulgarien gefunden hat.

Foto: Kongressbibliothek USA, Detroit Publishing Company, Der Bärengraben um 1900

Foto: Bernisches Historisches Museum, Der Bärengraben und die Altstadt von Bern um 1880

Erster Bärengraben am Bärenplatz

Im Jahr 1515 wurde der erste Bärengraben auf dem heutigen Bärenplatz in Bern eröffnet. In diesem Graben wurde der 1513 in der Schlacht von Novara erbeutete Bär untergebracht. Die Berner Söldner, die in der heiligen Allianz des Papstes Julius II. gegen den französischen König kämpften, brachten den Bären als Kriegsbeute nach Hause. Der berühmte Berner Bartholomäus May führte den Bären mit grossem Pomp in die Stadt ein. Aufgrund der Stadterweiterung musste der Bärengraben 1764 dem Verkehr weichen, ebenso wie seine Nachfolgebauten am Golattenmattgass-Tor und im Bereich der Grossen Schanze ab 1820.

Bärengraben 1857 bis 2009

Seit 1857 wurden Bären am unteren Ende der Altstadt nach der Nydeggbrücke in einem zweiteiligen Graben gehalten. Um die Bärenhaltung zu verbessern, wurde die historische Anlage, ein Denkmal von nationaler Bedeutung, von 1994 bis 1996 umfassend saniert. Ein Keil aus Sandsteinblöcken schuf schattige und sonnige Plätze, Höhlen und Kletterfelsen. In Bassins konnten die Bären schwimmen und spielen. Der Betonboden wurde durch ein Kies-Sand-Gemisch ersetzt, das den Bären als Liegeplatz dient und ihnen Wärme sowie feuchte Kühle bietet.

Trotz dieser Verbesserungen blieb die Anlage ein „Graben“, was zahlreiche Beschwerden nach sich zog. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen führten dazu, die Bärenhaltung in Bern grundsätzlich zu überdenken.

Foto: Bären im Bärengraben um 1912, Schweizerischen Nationalbibliothek

Foto: Bern, Bärengraben, Teilansicht, um 1911, Schweizerischen Nationalbibliothek

Vom Bärengraben zum BärenPark

Im Jahr 2004 stimmte der Stadtrat von Bern einem Projektierungskredit für den Umbau und die Erweiterung des historischen Bärengrabens zu. Der Bärengraben wurde in den BärenPark umgewandelt, wobei den Tieren ein direkter Zugang zur Aare und zu einem grossen Freigehege ermöglicht wurde. Die neue Anlage wurde am 22. Oktober 2009 offiziell eingeweiht und ist seit dem 25. Oktober für Besucher zugänglich.

Der Bärengraben heute

Die beiden alten Bärengräben werden heute unterschiedlich genutzt. Der grosse Graben bleibt Teil der Bärenanlage und dient vorübergehend als Unterbringung, wenn die grosse Anlage gereinigt oder dort Futter verteilt wird. Der kleine Graben steht der Öffentlichkeit für Anlässe zur Verfügung. Die Bären des BärenParks leben seit 2009 in einer naturnahen Anlage am Aarehang. Die Parkanlage, die sich vom ehemaligen Bärengraben bis hinunter zum Ufer der Aare erstreckt, bietet den Bären Höhlen, Kletterstrukturen und ein grosszügiges Badeareal. 

Foto: Ruth Locher – Zwei Braunbären im BärenPark

Foto: Ruth Locher – Zwei Braunbären im BärenPark

Foto: Ruth Locher – Zwei Braunbären im BärenPark

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Mehr Informationen

Video: Tierpark Bern

Bären im Dählhölzli-Zoo Bern

Nur wenige Kilometer vom BärenPark entfernt liegt der Dählhölzli-Zoo, der zwei Braunbären beherbergt. Der Zoo ist ganzjährig geöffnet und bietet über 200 Tierarten in grosszügigen und naturnahen Anlagen.

Die Bewohner des Dählhölzli-Zoos

Zwei Braunbären: Neben vielen anderen Tieren wie Wölfen, Moschusochsen und Luchsen leben hier zwei Braunbären. Diese Bären haben Zugang zu weitläufigen Anlagen und natürlichen Lebensräumen, die ihren Bedürfnissen gerecht werden.

Foto: Tierpark Bern – Zwei Braunbären im Dählhölzli-Zoo

Foto: Tierpark Bern – Zwei Braunbären im Dählhölzli-Zoo

BärenWald in Bern

Der BärenWald wurde im März 2012 zur neuen Heimat für die beiden Ussurischen Braunbären. Die grosszügige und vielfältig gestaltete Anlage besticht nicht nur durch ihre Grösse, sondern auch durch einen bärensicheren Durchgang, der den benachbarten Wölfen Zugang ermöglicht. So begegnen sich die beiden Grossraubtiere auch im Tierpark auf ihren Streifzügen, ähnlich wie in ihrem natürlichen Lebensraum. Diese Gemeinschaftshaltung fördert das natürliche Verhalten der Tiere. 

Besucherzentrum BärenHaus

Im Besucherzentrum BärenHaus erhalten Besucher einen einzigartigen Blick auf das Schwimmbecken und die Bärenanlage. Das eindrucksvolle Gebäude aus Naturstein und Massivholz bietet Gästen jeden Alters eine Vielzahl an lehrreichen Informationen über Bären – und den Menschen.

Foto: Ruth Locher – Braunbär und Wolf im Dählhölzli-Zoo

Foto: Ruth Locher – Braunbär und Wolf im Dählhölzli-Zoo