Der Tierpark Bern (Dählhölzli-Zoo und BärenPark) ist weit mehr als ein Ort zur Tierbeobachtung – er versteht sich als Lern- und Erlebnisraum für Besucher jeden Alters. Sein pädagogisches Ziel besteht darin, das Verständnis für Tiere und ihre Lebensräume zu fördern sowie nachhaltige Eindrücke zu hinterlassen.
Dementsprechend bietet der Tierpark eine vielfältige Auswahl an Bildungsformaten, die individuell auf verschiedene Zielgruppen abgestimmt sind – von Kindergartenkindern über Schulklassen bis hin zu Familien, Erwachsenen und Fachpersonen.
Nachfolgend erhalten Sie einen umfassenden Überblick über sämtliche Bildungsangebote des Tierparks Bern.

Führungen: Öffentliche, private und thematische Touren
Geführte Touren durch den Tierpark Bern machen jeden Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Für Einzelpersonen und Familien werden regelmässig thematische Führungen angeboten, die spannende Einblicke in die Tierwelt und in die Arbeit des Zoos ermöglichen. Diese Touren stehen jeweils unter einem bestimmten Motto – etwa Artenschutz, Raubtiere der Schweiz, Reptilien, Sozialverhalten im Tierreich oder Fortbewegung im Tierreich – und werden von fachkundigem Personal geleitet.
Auch altersgerechte Kinderführungen sind Teil des Angebots. Sie ermöglichen jungen Tierfreunden einen spielerischen Zugang zur Welt der Tiere. Die Führungen werden in Deutsch, Englisch und Französisch angeboten, um ein möglichst breites Publikum anzusprechen.
Neben den öffentlichen Führungen besteht die Möglichkeit, exklusive Privatführungen zu buchen. Diese richten sich an geschlossene Gruppen und bieten vertiefte Einblicke, etwa hinter die Kulissen des Zoobetriebs. Inhaltlich können sie individuell gestaltet werden – zum Beispiel mit Fokus auf das Vivarium (Aquarien-Terrarienhaus) oder bestimmte Tierarten. Solche Führungen eignen sich besonders für Vereine, Firmenanlässe oder private Gruppen mit spezifischem Interesse.
Ein besonderes Erlebnis sind die Abendführungen. Die beliebten Vollmond-Touren ermöglichen einen Besuch des Zoos nach Einbruch der Dunkelheit und zeigen eindrucksvoll das Verhalten nachtaktiver Tiere. Sobald die regulären Gäste den Park verlassen haben, beginnt eine besondere Zeit: Manche Tiere werden nun aktiv, während andere zur Ruhe kommen. Diese Führungen finden zwischen April und Dezember statt und richten sich an Erwachsene sowie an Kinder ab etwa acht Jahren.
Während der Sommerferien werden zusätzlich Abendführungen angeboten, bei denen Familien den Tierpark in einer besonderen Atmosphäre erleben können – ganz ohne Gedanken an den nächsten Schultag.
Eine spezielle Variante ist die Tour „Dschungel von Bern“ im Vivarium. Hier können Besucher in tropischer Umgebung beobachten, wie sich Reptilien, Amphibien und andere exotische Tiere in der nächtlichen Umgebung verhalten.
Insgesamt bietet der Tierpark Bern ein vielfältiges Führungsprogramm für unterschiedliche Zielgruppen – von thematisch gestalteten öffentlichen Touren bis hin zu individuell abgestimmten Privatführungen, tagsüber oder bei Nacht. Alle Angebote werden von qualifizierten Fachpersonen begleitet und vermitteln auf unterhaltsame Weise Wissen über Tiere, ihre Lebensräume und den Naturschutz.

Workshops und interaktive Lernangebote
Ergänzend zu den Führungen bietet der Tierpark Bern eine Vielzahl an Workshops und Mitmachangeboten, die Lernen mit Erleben verbinden. Besonders für Schulen wurden zielgerichtete Workshops entwickelt, die schulische Themen mit lebendigen Erfahrungen im Zoo verknüpfen. So sensibilisiert etwa der Workshop «Vielfalt erleben, verstehen und fördern» für die Bedeutung der Biodiversität und kombiniert Naturerfahrung mit fundierter Wissensvermittlung.
Im Mittelpunkt der Schul-Workshops stehen aktives Beobachten, Entdecken und Hinterfragen – stets mit der unmittelbaren Begegnung mit lebenden Tieren als zentrales Element. Die Inhalte orientieren sich am Lehrplan 21, sodass der Zoobesuch den Unterricht gezielt ergänzt und vertieft.
Auch ausserhalb des Schulbetriebs bietet der Tierpark interaktive Workshops für Kinder und Familien an. Bei besonderen Veranstaltungen stehen kreative Bastelangebote, Naturspiele oder Tierpflege-Aktionen auf dem Programm. Unter fachkundiger Anleitung können Kinder beispielsweise Tierfutter vorbereiten, an Mitmachstationen experimentieren oder kleinere Forschungsaufträge durchführen. Diese Angebote fördern die Neugier, regen zum selbstständigen Erkunden an und vermitteln spielerisch ökologische Zusammenhänge. Die Verbindung von Freude am Tun und Lernen steht dabei stets im Vordergrund.
Darüber hinaus arbeitet der Tierpark Bern mit Partnerinstitutionen wie dem Botanischen Garten Bern, Pro Natura und weiteren Organisationen zusammen, um zusätzliche Formate zu entwickeln. Diese Kooperationen ermöglichen erlebnisorientierte Programme, die Themen wie Nachhaltigkeit und Naturschutz praxisnah vertiefen.
Mit seinem breit gefächerten Angebot an schulischen und ausserschulischen Workshops schafft der Tierpark Bern vielseitige Lernräume für jedes Alter – aktuell, naturnah und kontinuierlich weiterentwickelt.

Schulprogramme und Unterrichtsmaterialien
Für Schulklassen aller Stufen bietet der Tierpark Bern passgenaue Programme, die Naturerlebnis und schulisches Lernen wirkungsvoll verbinden. Vom Kindergarten bis zur Maturitätsstufe finden alle Altersgruppen ein geeignetes Angebot.
Bereits Kindergartenkinder können an speziell konzipierten Kursen teilnehmen, die spielerisch erste Naturerfahrungen ermöglichen. In der Primar- und Sekundarstufe dienen die Besuche im Zoo als lebendige Ergänzung zum Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler vertiefen Inhalte aus Biologie, Geografie oder dem Fachbereich Natur – Mensch – Gesellschaft (NMG) in Schulstunden im Zoo oder in halbtägigen Kursen. Dabei steht das Beobachten mit allen Sinnen im Zentrum des Lernens.
Für Gymnasien und höhere Schulstufen bietet der Tierpark eine ideale Möglichkeit, theoretisches Wissen greifbar zu machen. Abstrakte Konzepte, etwa aus der Verhaltensbiologie oder Ökologie, werden durch direkte Tierbeobachtung erfahrbar und überprüfbar. So wird der Tierpark zum ausserschulischen Lernort, an dem sich Theorie und Praxis auf anschauliche Weise verbinden.
Ein zentrales Element des Angebots sind die Schulkurse der sogenannten Zooschule. Diese werden von pädagogisch geschultem Fachpersonal geleitet und orientieren sich am Lehrplan. Aktives Sehen, geführtes Beobachten und gemeinsames Hinterfragen stehen dabei im Vordergrund. Die unmittelbare Begegnung mit den Tieren – sei es bei den Braunbären im BärenPark oder bei den Fischen im Vivarium – schafft Lernerfahrungen, die im Klassenzimmer in dieser Form nicht möglich wären.
Zur inhaltlichen Vertiefung stellt der Tierpark Lehrpersonen umfangreiches Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Besonders beliebt sind die sogenannten Themenkisten, die verschiedene naturkundliche Inhalte aufgreifen – etwa Reptilien, Fische, Vögel, Bären oder Artenschutz. Diese Kisten enthalten eine Vielzahl anschaulicher Objekte wie Felle, Federn, Häute, Schädel sowie didaktische Materialien, Spiele und Fachliteratur. Sie lassen sich für mehrere Wochen in den Unterricht integrieren und ermöglichen ein praxisnahes Lernen mit echten Objekten.
Ergänzend dazu werden Infoblätter, Arbeitsblätter und Projektideen zur Verfügung gestellt – digital oder vor Ort – um Zoobesuche sinnvoll vor- und nachzubereiten. Darüber hinaus bietet der Tierpark die Möglichkeit, längerfristige Schulprojekte umzusetzen. Bei mehrteiligen Projekten – etwa einer Projektwoche oder einer Forschungsarbeit – kann vereinbart werden, dass der Eintritt nur einmal zu zahlen ist. Im Gegenzug erstellt die Klasse ein Ergebnisprodukt (z. B. eine Präsentation oder eine Ausstellung), das dem Tierpark zur Verfügung gestellt wird. Solche Kooperationen schaffen einen beidseitigen Mehrwert: Die Schülerinnen und Schüler lernen vertieft und praxisnah, der Tierpark erhält authentische Perspektiven aus der Sicht junger Menschen.
Insgesamt bietet der Tierpark Bern ein breites Spektrum an Schulprogrammen: von einzelnen Unterrichtseinheiten über strukturierte Workshops bis hin zu Materialkisten und projektbegleitenden Angeboten. Schulen können den Zoo als erweitertes Klassenzimmer nutzen und auf die Unterstützung eines engagierten Bildungsteams zählen.
Das Motto der Zooschule bringt das Ziel auf den Punkt: „Ein Staunen, eine Verantwortung.“

Angebote für Kindergarten und Hort
Auch für die Jüngsten bietet der Tierpark Bern speziell konzipierte Bildungsangebote. Für Kindergärten stehen altersgerechte Rundgänge zur Verfügung, die auf spielerische Weise Wissen vermitteln. Erzieherinnen und Erzieher können gemeinsam mit ihrer Gruppe den Zoo besuchen und erhalten eine Führung, die genau auf die Bedürfnisse von Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren abgestimmt ist.
Im Vordergrund stehen Bewegung, sinnliche Wahrnehmung und aktives Mitmachen: Die Kinder lernen durch Beobachtung, Hören, Fühlen und eigenes Erleben. Statt langer Erklärungen geht es darum, die Neugier zu wecken und Lerninhalte durch Erlebnisse zu verankern. So können die Kinder zum Beispiel im Waldstück versteckte Plüschtiere suchen, Tierstimmen erraten oder bei den Wildschweinen entdecken, was diese alles fressen. Diese Aktivitäten greifen den natürlichen Bewegungsdrang auf und führen gleichzeitig zu nachhaltigen Lernerfahrungen.
Die Führungen orientieren sich am Lehrplan der frühen Bildung und greifen Themen auf, die an die Erfahrungswelt der Kinder anknüpfen – etwa Bären, einheimische Waldtiere, Wildschweine oder Tiere im Winter. Diese Inhalte lassen sich ideal in Projekte im Kindergartenalltag integrieren, beispielsweise durch eine Bastelaktion zum Lieblingstier oder eine Wintergeschichte zur Vorbereitung des Besuchs.
Die erfahrenen Mitarbeiter des Tierparks verstehen es, komplexe Zusammenhänge kindgerecht zu vermitteln – durch anschauliche Objekte wie weiches Fell zum Fühlen oder ein grosses Geweih zum Staunen, durch Geschichten und durch einfache, aktivierende Fragen. So wird der Zoobesuch für Kinder zu einem ganzheitlichen Erlebnis, das nachhaltig in Erinnerung bleibt.
Nicht nur Kindergärten, auch Horte, Spielgruppen und andere Kinderbetreuungseinrichtungen können diese Angebote nutzen. Besonders beliebt sind Besuche am Mittwochnachmittag oder während der Schulferien, wenn viele Einrichtungen Ausflüge in den Tierpark unternehmen. Auch für diese Gruppen stehen altersgerechte Führungen und Workshops zur Verfügung, die spielerisch Wissen vermitteln und kindliche Neugier fördern.
Die Rückmeldungen zeigen: Kinder kehren begeistert aus dem Tierpark zurück – sie erzählen von ihrem Lieblingstier, teilen lustige Beobachtungen und berichten von neuem Wissen. Genau dieses Entzünden der Begeisterung ist das zentrale Ziel der frühkindlichen Bildungsarbeit im Tierpark Bern.
Ein weiterer Vorteil: Das Gelände des Tierparks ist besonders kinderfreundlich gestaltet. Mehrere Spielplätze – etwa im frei zugänglichen Kinderzoo an der Aare oder im Wald neben dem Eulen Bistro – laden zum Austoben ein. Rutschen und Hindernisse bieten zusätzlich Raum für freies Spiel in naturnaher Umgebung.
So wird ein Besuch im Tierpark für Kindergarten- und Hortgruppen zu einem rundum gelungenen Erlebnis, das Lernen, Bewegung und Freude in idealer Weise verbindet.

Der Chützli Klub – Für kleine Tierfreunde
Mit dem Chützli Klub bietet der Tierpark Bern ein liebevoll gestaltetes Bildungsangebot für Kinder im Kindergarten- und frühen Schulalter. Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen 5 und 8 Jahren, die Tiere lieben, gerne entdecken, basteln und draussen unterwegs sind.
In regelmässigen Treffen im Dählhölzli-Zoo steht jeweils ein bestimmtes Tier oder Thema im Mittelpunkt. Die Inhalte werden kindgerecht und interaktiv aufbereitet. Die Kinder dürfen beobachten, experimentieren, spielen, gestalten und singen – stets begleitet von viel Bewegung, verständlicher Sprache und einer grossen Portion Begeisterung für die Tierwelt.
Der Chützli Klub ist als behutsamer Einstieg in die Naturbildung konzipiert. Er greift die natürliche Neugier und den Entdeckerdrang der Kinder auf und fördert zugleich Achtsamkeit, Selbstvertrauen und einen respektvollen Umgang mit Tieren. So entsteht ein Raum, in dem Lernen mit allen Sinnen möglich wird – spielerisch, erfahrungsbasiert und nachhaltig.
Das Angebot versteht sich als Ergänzung zu einmaligen Führungen für Kindergruppen und baut eine Brücke zum UHU Klub, der sich an ältere Kinder richtet. Eine Teilnahme ist nach Voranmeldung möglich, die Plätze sind begrenzt.

Ferienangebote und Lager
Während der Schulferien verwandelt sich der Tierpark Bern in einen Abenteuerspielplatz für neugierige und naturbegeisterte Kinder. Mit vielfältigen Programmen sorgt der Tierpark dafür, dass auch in der unterrichtsfreien Zeit spannende und lehrreiche Erlebnisse möglich sind.
Ein besonderes Highlight ist die Tierpark-Sommerwoche. Kinder verbringen dabei eine ganze Woche im und rund um den Zoo. Täglich warten neue tierische Begegnungen – von Fütterungen und Tierbeobachtungen über Spiele bis hin zu Ausflügen in die umliegende Natur. Ein Höhepunkt dieser Woche ist die Übernachtung im Dählhölzli-Zoo. Wenn der Park abends seine Tore für Besucher schliesst, beginnt das Abenteuer: Bei einer Taschenlampen-Tour erkunden die Kinder gemeinsam mit dem Betreuungsteam das Gelände, beobachten nachtaktive Tiere und geniessen ein Lagerfeuer unter freiem Himmel. Natürlich gehört auch eine Gute-Nacht-Geschichte dazu, bevor sie – gut eingepackt – unter den Sternen schlafen oder bei schlechtem Wetter ins warme Vivarium umziehen. Am nächsten Morgen erwachen sie mit den Tieren und nehmen unvergessliche Eindrücke mit nach Hause.
Neben mehrtägigen Lagern bietet der Tierpark auch einzelne Ferientagsaktionen an – häufig in Zusammenarbeit mit dem Berner Ferienpass oder der städtischen Freizeitaktion FÄGER. Diese Programme ermöglichen Kindern exklusive Einblicke, die regulären Besucherinnen und Besuchern sonst nicht zugänglich sind: etwa einen Blick hinter die Kulissen, die Mitarbeit bei der Tierpflege oder das Erforschen von Tierpräparaten wie Fellen oder Schädeln. Dabei lernen die Kinder spielerisch ökologische Zusammenhänge und biologische Unterschiede kennen. Mit etwas Glück darf die Gruppe auch einmal ein frisch geborenes Jungtier besuchen oder eine ungefährliche Schlange streicheln – Erlebnisse, die lange in Erinnerung bleiben. Solche Ferienaktionen finden teils tagsüber, teils abends nach Zooschluss statt – je nach Thema und Programm.
Ein weiteres besonderes Angebot sind die Übernachtungsevents, die sich nicht nur an Kindergruppen richten. Auch Familien können gemeinsam im Zoo übernachten und eine aussergewöhnliche Nacht mit Tieren erleben. Dieses Format ermöglicht generationenübergreifende Erlebnisse in einzigartiger Atmosphäre. Für Erwachsene gibt es zudem das Angebot „Eine Nacht im Tierpark“: In kleiner Runde geniessen die Teilnehmenden die nächtliche Ruhe im Dählhölzli, erhalten spannende Hintergrundinformationen von Fachpersonen und erleben die Tierwelt am Feuer aus einer neuen Perspektive.
Der Tierpark Bern engagiert sich ganzjährig bei FÄGER, der Freizeitplattform der Stadt Bern für Kinder und Jugendliche. Im Rahmen dieser Partnerschaft werden vielfältige Veranstaltungen angeboten – von Sommerlagern über Naturerlebnistage im Herbst bis hin zu Frühjahrsaktionen.
Ein besonderes Anliegen des Tierparks ist die Inklusion: Alle Kinder sind willkommen – unabhängig von Herkunft oder besonderen Bedürfnissen. Kinder mit Behinderungen werden bei Bedarf individuell begleitet, damit auch sie unvergessliche Tage im Tierpark verbringen können.
Mit seinen Ferienangeboten leistet der Tierpark Bern einen wichtigen Beitrag zur Umweltbildung – praxisnah, inklusiv und mit bleibendem Eindruck für Kinder und Familien.

Bildungsveranstaltungen und Events
Der Tierpark Bern bietet das ganze Jahr über ein abwechslungsreiches Programm an Veranstaltungen mit Bildungscharakter. Ob spannende Führungen, thematische Exkursionen oder besondere Aktionstage – die Angebote richten sich an Kinder, Familien und Erwachsene gleichermassen und verbinden Tierbegegnungen mit fundierter Wissensvermittlung.
Ein zentrales Anliegen des Tierparks ist es, Natur und Tiere hautnah erlebbar zu machen. Besonders eindrücklich gelingt dies bei den „Exklusiven Tierbegegnungen“: Besucher begleiten erfahrene Tierpfleger und erhalten exklusive Einblicke in den Alltag der Tiere. Dabei dürfen sie Bereiche betreten, die dem regulären Publikum sonst nicht zugänglich sind, und erfahren spannende Hintergrundgeschichten zu einzelnen Tierpersönlichkeiten.
Grossen Anklang finden auch Abendveranstaltungen, etwa „Nachts im Dählhölzli“, bei denen Besucher den Tierpark nach Sonnenuntergang erkunden. In der Dämmerung entfaltet sich eine ganz besondere Atmosphäre: Man lauscht den nächtlichen Lauten des Waldes, beobachtet Eulen, Wölfe und andere nachtaktive Tiere – und geniesst an ausgewählten Abenden Tiergeschichten am Lagerfeuer.
Regelmässig stehen auch Natur- und Artenschutzthemen im Mittelpunkt. In thematisch geführten Rundgängen erhalten Besucher Einblick in das Engagement des Tierparks für bedrohte Arten und Lebensräume. Tierpfleger berichten beispielsweise über konkrete Artenschutzprojekte, Massnahmen zur Erhaltung der Biodiversität oder diskutieren mit den Besuchern Fragen zu Artenschutz und Nachhaltigkeit. Diese Formate sind Teil der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) – ein zentrales Leitprinzip des Tierparks. Die Grundidee: Nur wer versteht, wird auch schützen wollen.
Für Kinder und Familien gibt es zahlreiche Mitmachaktionen und kreative Formate. Besonders beliebt sind Veranstaltungen wie „Tieren auf der Spur“ – eine kindgerechte Führung mit Spurensuche im Park – sowie Bastel- und Malangebote an Feiertagen, etwa zu Ostern. Auch Kindergeburtstage können im Tierpark gefeiert werden. Die Kinder erwartet eine auf ihr Alter zugeschnittene Führung mit Tierbegegnungen – unvergessliche Momente inklusive.
Zwei Bildungsformate verdienen besondere Erwähnung:
„Ein Tag in der Tierpflege“
Jugendliche ab ca. 14 Jahren dürfen einen halben Tag im Dählhölzli-Zoo oder einen ganzen Tag im BärenPark an der Seite der Tierpfleger mitarbeiten. Sie helfen bei der Futterzubereitung, der Reinigung der Anlagen und – natürlich – beim Füttern der Tiere. Diese praxisnahen Einblicke in die artgerechte Tierpflege sind sehr gefragt; eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen.
„Tatort Tier“
In diesem kompakten Format (Dauer ca. eine Stunde pro Tierart) bereiten die Teilnehmenden gemeinsam mit den Tierpflegern das Futter vor und begleiten sie beim Füttern ausgewählter Tiere – z. B. Wölfe, Totenkopfaffen oder Fischotter. Dabei erfahren sie viel über Verhalten, Ernährung und Pflege – ergänzt durch persönliche Anekdoten aus dem Tierpark-Alltag. Dieses Angebot richtet sich an Tierfreunde ab etwa 14 Jahren.

Digitale Bildungsformate und Medien
Auch im digitalen Raum engagiert sich der Tierpark Bern. Mit einer Vielzahl an Online-Formaten schafft er ortsunabhängige Lernmöglichkeiten, die Naturwissen spannend und zeitgemäss vermitteln.
Ein besonderes Beispiel ist der Podcast „Ah!nimal“, der in Zusammenarbeit mit der Jugendredaktion BernTeens entstand. Jugendliche blicken hinter die Kulissen des Tierparks und sprechen mit Tierpflegern, Kuratoren oder weiteren Fachpersonen über ihre Arbeit. Jede Folge führt in einen anderen Bereich des Zoos – von den Aquarien bis zu den Wölfen – und vermittelt interessante Einblicke aus jugendlicher Perspektive. Der Podcast richtet sich insbesondere an junge Hörerinnen und Hörer, die mehr über die Berufswelt und Abläufe im Zoo erfahren möchten.
Vor Ort sorgen interaktive Elemente für ein vertieftes Lernerlebnis: An Touchscreens und Audiostationen können Besucher Quizfragen lösen, Tierstimmen hören oder Zusatzinformationen abrufen. Diese digitalen Stationen sprechen insbesondere Kinder an und ergänzen die klassische, durchdacht gestaltete Anlagenbeschilderung, die neben biologischen Fakten auch Denkanstösse zu Themen wie Artenschutz oder Lebensraumverlust bietet.
Ein weiteres Medium ist das UHU-Magazin, das vom Tierparkverein Bern herausgegeben wird. Es erscheint sowohl in gedruckter Form als auch online und enthält vertiefende Artikel rund um Tiere, Forschung und Naturbildung.

Für Fachleute, Lehrkräfte und Studierende
Der Tierpark Bern versteht Bildung als Aufgabe auf mehreren Ebenen – nicht nur für Kinder und Familien, sondern auch für Lehrpersonen, Fachleute und Lernende aus weiterführenden Schulen, Hochschulen und der beruflichen Bildung.
In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Bern (PH Bern) bietet der Tierpark regelmässig Weiterbildungskurse für Lehrpersonen an. Diese Kurse verbinden fundiertes zoologisches Wissen mit praxisnahen Methoden für den naturkundlichen Unterricht. Teilnehmende lernen beispielsweise, wie ein Zoobesuch didaktisch sinnvoll vorbereitet und nachbereitet werden kann, welche Beobachtungsaufträge sich für verschiedene Altersstufen eignen oder wie sich das Thema Artenschutz anschaulich am lebenden Tier vermitteln lässt. Auch massgeschneiderte Weiterbildungsformate für ganze Lehrerkollegien sind möglich – etwa im Rahmen eines pädagogischen Tages. Das Kollegium verbringt einen Fortbildungstag im Tierpark, erhält exklusive Einblicke hinter die Kulissen und entwickelt gemeinsam mit den Tierparkpädagoginnen und -pädagogen neue Ideen für den Unterricht. Diese praxisnahe Form der Lehrerfortbildung wird von vielen Schulen sehr geschätzt.
Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II (Gymnasien, Berufsschulen) bietet der Tierpark die Möglichkeit, Maturaarbeiten, Semesterarbeiten oder Projektarbeiten mit Unterstützung des Tierparks durchzuführen. Interessierte erhalten fachliche Beratung, Zugang zu spezifischen Beobachtungsbereichen und Hilfe bei der Themenfindung. So kann beispielsweise eine Arbeit zum Sozialverhalten von Wölfen direkt vor Ort anhand von Beobachtungen im Wolfsgehege entstehen. Solche Kooperationen fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs und liefern zugleich spannende Perspektiven für den Tierpark selbst.
Auch Studierende an Hochschulen – insbesondere in den Fachbereichen Biologie, Zoologie oder Tiermedizin – können den Tierpark für wissenschaftliche Arbeiten oder Praktika nutzen. In Zusammenarbeit mit der Universität Bern und weiteren Forschungseinrichtungen entstehen regelmässig Projekte, die wertvolle Erkenntnisse für Tierhaltung, Artenschutz und Tiermedizin liefern. Beispielsweise untersuchen Studierende der Veterinärmedizin Krankheitsprävention bei Zootieren oder analysieren Biologiestudierende das Verhalten bedrohter Arten im Zoo. Der Tierpark stellt hierfür seine Infrastruktur sowie den Tierbestand zur Verfügung, wobei stets das Tierwohl im Vordergrund steht. Viele Ergebnisse werden wissenschaftlich publiziert und fliessen in die Weiterentwicklung moderner Zootierhaltung ein.
Für beruflich Interessierte – etwa angehende Tierpflegerinnen und Tierpfleger, Umweltpädagogen oder Zoofachleute – gibt es regelmässig Fachführungen und Workshops. Diese finden oft im Rahmen von Verbandsveranstaltungen oder Fachkonferenzen statt. Thematisiert werden beispielsweise neue technische Entwicklungen in der Aquaristik, Zuchtprogramme gefährdeter Tierarten oder Methoden der Umweltbildung im Zoo. Der Tierpark beteiligt sich zudem aktiv an Fachtagungen zu Themen wie Naturschutz, nachhaltige Zoos oder Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und bringt dort seine Expertise ein.
