Das Vivarium im Dählhölzli – Eine Reise durch die Tropen
Mitten im Herzen des Dählhölzli-Zoos lädt das Vivarium zu einer faszinierenden Reise durch tropische Lebensräume ein. Unter einem lichtdurchfluteten Glasdach entfaltet sich eine lebendige Welt exotischer Tiere und Pflanzen – auf 850 Quadratmetern, davon allein 430 Quadratmeter Aquarienlandschaft. Über 200 Tierarten aus den Tropen, Savannen und Feuchtgebieten der Erde finden hier ein naturnahes Zuhause.
Das Vivarium ist ein ökologisch durchdachter Mikrokosmos. Üppiges Grün rankt sich an den Wänden empor, Baumriesen und Lianen durchziehen die Halle, während sich der Boden sanft zur Seehundeanlage hinabneigt. Besucherinnen und Besucher durchqueren eine stilisierte Welt, in der die Grenzen zwischen Lebensräumen wie Amazonas, Mangrove und Korallenriff fliessend verschwimmen.

Aquarienlandschaften im Dählhölzli-Zoo
Amazonasbecken: Zwei Süsswasserbecken mit insgesamt 85.000 Litern Fassungsvermögen bilden einen typischen südamerikanischen Flusslauf nach. Hier begegnen sich friedlich Pacus, Süsswasserstechrochen, Messerfische, Welse und Piranhas – beobachtbar aus verschiedenen Perspektiven.
Mangrovensumpf: Ein Brackwasseraquarium simuliert Ebbe und Flut. Schützenfische gleiten zwischen Stelzwurzeln hindurch, während sich andere Mangrovenbewohner bei Niedrigwasser aus ihren Verstecken wagen.
Korallenriff: Das 40.000-Liter-Meerwasserbecken ist ein farbenprächtiges Biotop mit künstlichem Keramikskelett, in dem Korallen, Weichtiere und tropische Rifffische eine schillernde Gemeinschaft bilden. Besucher erleben diese Unterwasserwelt aus einer grottenartigen Perspektive.

Tierbegegnungen hautnah
Nicht nur in den Anlagen, auch frei im Vivarium begegnen einem Tiere auf Schritt und Tritt: Türkistangaren schwirren durch die Baumkronen, Stirnlappenbasilisken huschen über Wege, und das abendliche Konzert der Baumsteigerfrösche erfüllt die Halle. Vögel, Frösche, Geckos und Insekten leben hier in einem offenen System tropischer Biodiversität.

Zwergseidenäffchen-Anlage
Die kleinsten echten Affen der Welt bewegen sich geschickt durch ein Mini-Urwald-Biotop mit tropischen Bäumen, Bromelien und einem plätschernden Urwaldbach – ein Paradies auch für australische Schlangenhalsschildkröten.

Exuma-Wirtelschwanzleguan-Anlage
In einem naturnahen karibischen Strand aus helvetischem Kalkstein und feinem Quarzsand leben diese seltenen, auf den Bahamas heimischen Echsen. Eine moderne Bodenheizung sorgt für tropisches Klima, das dem natürlichen Lebensraum nahekommt.

Krokodil-Anlage
In einem afrikanischen Sumpfambiente lassen sich Stumpfkrokodile beim Sonnenbaden oder auf Beutefang beobachten – gemeinsam mit faszinierenden Fischarten wie dem Juwelenbuntbarsch oder dem Gelben Kongosalmer.

Das Riff von Bern
Ein 40’000 Liter umfassendes Korallenriffbecken mit künstlichem Keramikskelett bietet ein farbenfrohes Zuhause für Doktorfische, Kofferfische, Anemonenfische, Schnecken, Muscheln und Korallen verschiedenster Art – inklusive Gewittereffekten!

Amazonas-Anlage
Dieses grösste Aquarium im Tierpark stellt ein südamerikanisches Fliessgewässer dar. Hier schwimmen beeindruckende Arten wie Pacus, Rochen und Piranhas durch das dichte Unterwassergrün.

Mangrove
Ein einzigartiger Lebensraum mit Gezeitenwechsel, Stelzwurzeln und salztoleranten Pflanzenarten. Vieraugenfische, Diamantschildkröten und Argusfische fühlen sich hier pudelwohl.

Soziale Insekten
Blattschneiderameisen und Erntetermiten demonstrieren, wie effektiv das Leben im Staat funktioniert – faszinierend beobachtbar in speziell gestalteten Anlagen.

Die Technik hinter dem Tropenparadies
Hinter der scheinbar mühelosen Schönheit der Aquarienlandschaften im Vivarium steckt hochpräzise Technik. Die riesigen Becken – allen voran das 40.000 Liter fassende Korallenriff und das Amazonasbecken mit insgesamt 85.000 Litern – stellen extreme Anforderungen an das eingesetzte Material. Das Glas muss nicht nur dem enormen Wasserdruck dauerhaft standhalten, sondern auch kristallklare Sicht ermöglichen.
Deshalb kommen hier Verbundsicherheitsgläser und weisses Spezialglas zum Einsatz – sie bieten Sicherheit, Stabilität und optische Brillanz, auch bei dicken Scheiben. Im Gegensatz zu Acrylglas ist dieses Glas besonders kratzfest, UV-beständig und langlebig – entscheidende Vorteile in einer Anlage, die täglich von Hunderten Besuchenden bestaunt wird.
So sorgt innovative Glastechnologie dafür, dass die Unterwasserwelt im Vivarium nicht nur schön, sondern auch sicher und dauerhaft erlebbar bleibt.

Architektur trifft Artenschutz
Das Vivarium wurde ursprünglich 1936 erbaut und 1985–1988 durch eine filigrane, gewächshausartige Halle erweitert. Mit der letzten Sanierung 2013 wurde nicht nur die Tragstruktur instandgesetzt und die Energieeffizienz erhöht – auch das Ausstellungskonzept wurde grundlegend neu gedacht. Im Sinne des Mottos „Mehr Platz für weniger Tiere“ entstand ein Raum, der sowohl den Bedürfnissen der Tiere als auch dem Bildungsanspruch des Tierparks gerecht wird.

Noch mehr über das Vivarium in Bern entdecken?
Das 2013 modernisierte Vivarium im Tierpark Bern steckt voller spannender Details, überraschender Tierbegegnungen und faszinierender Hintergründe.
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