Insektenvielfalt in der Schweiz – Interaktive Verbreitungskarte

Die Insektenwelt in Bern: Eine biologische Betrachtung

Bern bietet mit seinen vielfältigen Lebensräumen eine beeindruckende Vielfalt an Insektenarten. Von blühenden Wiesen bis hin zu alten Wäldern – die Stadt und ihre Umgebung beherbergen eine bemerkenswerte Fauna, die sowohl für das Ökosystem als auch für die Forschung von grosser Bedeutung ist.

Bienen und Wespen – Unverzichtbare Bestäuber

Zu den auffälligsten Wildbienen Berns gehört die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis), die in Gärten und Parks anzutreffen ist. Auch die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) ist ein geschätzter Bestäuber von Obstbäumen. Eine eher seltene, aber faszinierende Art ist die Grosse Wollbiene (Anthidium manicatum), die ihr Territorium gegen andere Bestäuber verteidigt. Ergänzt wird die Gruppe durch die Sandbiene (Andrena flavipes) und die Furchenbiene (Lasioglossum calceatum), die sich durch ihre Nistweise im Boden auszeichnen.

Nahaufnahme einer schwarz-roten europäischen Steinbiene

Schmetterlinge – Farbtupfer der Natur

Die Berner Schmetterlingsfauna ist ebenso reichhaltig. Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) zählt zu den imposantesten Vertretern, während das Tagpfauenauge (Aglais io) und der Kleine Feuerfalter (Aglais urticae) in städtischen Grünflächen und Naturschutzgebieten häufig zu beobachten sind. Weitere farbenprächtige Arten sind der Gestreifte Feuerfalter (Gonepteryx rhamni), verschiedene Bläulinge (Polyommatus spp.) sowie der Aurorafalter (Anthocharis cardamines), der vor allem in feuchten Wiesen vorkommt.

Foto: Der Schwalbenschwanz ist einer der grössten und auffälligsten Schmetterlinge Mitteleuropas

Käfer – Die unsichtbaren Helfer

Ein besonderes Highlight unter den Käfern ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus), der in alten Eichenwäldern vorkommt und auf Totholz angewiesen ist. Der Goldlaufkäfer (Carabus auratus) ist als Jäger von Schnecken und Insekten eine wertvolle Art im Garten. Marienkäfer wie der Siebenfleckige (Coccinella septempunctata) und der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) sind als natürliche Schädlingsbekämpfer von großer Bedeutung. Exotischere Arten wie der Rhinozeroskäfer (Oryctes nasicornis), der Goldene Rosenkäfer (Cetonia aurata) oder der Grosse Eichenbockkäfer (Cerambyx cerdo) haben ebenfalls ihren Platz in Berns Wäldern.

Foto: Grosser Steinbockkäfer auf Totholz

Heuschrecken & Grillen – Stimmen des Sommers

An warmen Sommerabenden sind die Gesänge von Heuschrecken allgegenwärtig. Der Grüne Grashüpfer (Tettigonia viridissima) ist einer der größten Vertreter, während der Gemeine Sichelgrashüpfer (Phaneroptera falcata) eher zierlich erscheint. Die Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) und der Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus) sind ebenfalls häufig anzutreffen.

Libellen – Jäger der Lüfte

Die Gewässer Berns bieten idealen Lebensraum für Libellen. Die Blaugrüne Quelljungfer (Aeshna cyanea), die Grosse Königslibelle (Anax imperator) und die Vierfleck-Prachtlibelle (Libellula quadrimaculata) sind besonders auffällig. Der Plattbauch (Libellula depressa) ist oft an Teichen zu beobachten.

Foto: Nahaufnahme einer Blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)

Ameisen – Ökosystem-Ingenieure

Ameisen spielen eine zentrale Rolle in Berns Wäldern und Gärten. Die Rote Waldameise (Formica rufa) ist für ihre grossen Hügelnester bekannt, während die Schwarze Gartenameise (Lasius niger) häufig in städtischen Gebieten vorkommt. Die Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus) ist weniger auffällig, jedoch wichtig für die Bodenstruktur.

Foto: Zwei schwarze Gartenameisen kämpfen auf einem Blatt

Nützlinge – Die stillen Helfer der Natur

Florfliegen wie die Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea), Schwebfliegen wie die Gemeine Schwebfliege (Episyrphus balteatus) und die Schwarze Schwebfliege (Syrphus ribesii) sowie die Dungbiene (Eristalis tenax)tragen zur Bestäubung und zur Schädlingskontrolle bei.

Foto: Maltesische Wolfsmilchschwamm-Raupe (Hyles sammuti) im Larvenstadium

Insektenverbreitung in der Schweiz

Wie funktioniert die Heatmap?

Wählen Sie eine Insektenart im Dropdown-Menü aus, um deren Verbreitung in der Schweiz zu sehen. Die Heatmap zeigt die Regionen, in denen die jeweilige Art bereits gesichtet wurde.

Bedeutung der Farbintensität

Die Farbintensität verdeutlicht die Häufigkeit der Sichtungen: Je intensiver die Farbe, desto mehr Meldungen wurden aus einem bestimmten Gebiet registriert. So lassen sich Hotspots einzelner Arten schnell erkennen.

Datenquellen

Die dargestellten Kartendaten stammen aus wissenschaftlichen Naturbeobachtungen und Meldungen aus der Schweizer Bevölkerung. Sie werden durch Daten der Global Biodiversity Information Facility (GBIF) und iNaturalist zur Verfügung gestellt und mithilfe von OpenStreetMap visualisiert.

Heatmap

Wählen Sie eine Insektenart aus, um herauszufinden, in welchem Gebiet sie besonders häufig vorkommt.

Quelle: Die Kartendaten stammen von der Global Biodiversity Information Facility (GBIF) und iNaturalist und werden mithilfe von OpenStreetMap visualisiert und täglich automatisch aktualisiert.

Wildbienen: Die unersetzlichen Bestäuber

Ein Blick auf die Wildbienen und ihre Bedeutung im Tierpark Bern

Wildbienen spielen eine entscheidende Rolle in der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Im Tierpark Bern wurde eine spezielle Bepflanzung angelegt, um Bestäuber wie Wildbienen zu fördern, während gleichzeitig der Europäische Bienenfresser seinem natürlichen Jagdverhalten nachgehen kann. Die Bepflanzung der Anlage wurde sorgfältig geplant, um eine stabile Bestäuberpopulation zu unterstützen.

Erfahren Sie mehr über die Wildbienen, ihre Lebensräume und die Gestaltung der Bienenfresser-Anlage