Mit dem freiwilligen Naturschutzfranken leisten Besucherinnen und Besucher des Tierpark Bern seit 2023 einen direkten Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt. Auch im Jahr 2024 wurde dieses Engagement eindrücklich sichtbar: Dank der breiten Unterstützung konnte der Tierpark erneut eine Vielzahl wirkungsvoller Projekte umsetzen. Insgesamt kamen rund 75’000 Franken an freiwilligen Spenden zusammen – ein starkes Zeichen für den gemeinsamen Einsatz für Natur- und Artenschutz.
Im Zentrum standen 2024 unter anderem Massnahmen zur Förderung einheimischer Arten und ihrer Lebensräume. So wurden im Gäbelbachtal gezielte Schutzprogramme für den Feuersalamander umgesetzt, während in der Region Grindelwald wertvoller Lebensraum für die seltene Sumpfspitzmaus gesichert werden konnte. Auch der Fischotter, der in Schweizer Gewässern wieder heimisch wird, profitierte von Monitoring- und Schutzmassnahmen.
Ein weiteres Schwerpunktprojekt war die ökologische Aufwertung der Elfenau, wo strukturreiche Auenlandschaften neu geschaffen wurden. Auch innerhalb des Tierparks entstanden neue Lebensräume: Im Dählhölzli und rund um die Vivariumsanlage wurden Kleinbiotope eingerichtet, die Insekten und anderen Kleintieren zugutekommen. In diesem Zusammenhang entstanden sogenannte „Käfer-Treffs“, die Lebensraum und Rückzugsorte für seltene Käferarten wie den Nashornkäfer bieten. Besonders erfreulich war der Fund von marmorierten Rosenkäfern, die sich in einem dieser neuen Lebensräume erfolgreich entwickelt haben.
Auch im BärenPark Bern wurde der erste Schritt zu einer ökologischen Aufwertung vollzogen. Unterhalb der Nydeggbrücke entstand im Herbst 2024 eine Ruderalfläche, die naturnah eingesät wird und zukünftig die Artenvielfalt an der Aare fördern soll.
Neben diesen regionalen Initiativen wurden 2024 auch Auswilderungsprogramme mit Hilfe des Naturschutzfrankens unterstützt: Europäische Sumpfschildkröten fanden in Schweizer Feuchtgebieten ein neues Zuhause, Schlichtziesel wurden in Tschechien in ein Wiederansiedlungsprojekt integriert. In Bern konnten erstmals 50 Nashornkäferlarven erfolgreich ausgewildert werden – ein Meilenstein für das langjährige Käferprojekt des Tierparks. Auch die Nachzucht von Hirschkäfern verläuft vielversprechend; ihre Auswilderung ist für 2026 geplant.
Darüber hinaus floss ein Beitrag in die wissenschaftliche Arbeit zur Erhaltung des Persischen Leoparden im Kleinen Kaukasus. Mit Hilfe des Naturschutzfrankens wird ein Bericht für die IUCN erarbeitet, der als Grundlage für künftige Schutzstrategien dienen soll.
Diese Ergebnisse zeigen, wie viel mit einer scheinbar kleinen Entscheidung beim Ticketkauf bewirkt werden kann. Als Förderverein des Tierpark Bern danken wir allen, die dieses Engagement möglich machen – sei es durch ihren Beitrag beim Eintritt, durch fachliche Begleitung oder durch die Vernetzung im internationalen Artenschutz.