Pilze und Flechten in Bern – Ein verstecktes Paradies der Natur
Die Stadt Bern und ihre Umgebung sind wahre Schatzkammern für Naturliebhaber und Entdecker. Besonders in den geheimen Ecken der Wälder, Wiesen und sogar auf den Dächern der Altstadt verbergen sich faszinierende Wunderwelten: Pilze und Flechten. Sie sind mehr als nur unscheinbare Organismen – sie sind Schlüsselakteure im Ökosystem, faszinierende Zeugen der Naturgeschichte und bieten uns zahlreiche Möglichkeiten, uns mit der Natur zu verbinden.

Die Magie der Pilze
Bern ist von wunderschönen Wäldern und Naturräumen umgeben, die zu jeder Jahreszeit ein Paradies für Pilzfreunde darstellen. Im Frühling, wenn die Temperaturen steigen, tauchen die ersten Morcheln auf. Doch die wahre Pilzsaison beginnt im Spätsommer, wenn sich im September und Oktober die geheimen Pilzpfade öffnen.
Besonders bekannt in der Region sind die Steinpilze (Boletus edulis), die oft in Mischwäldern zwischen Nadelbäumen und Laubgehölzen zu finden sind. Ihr fester Hut ist ein kulinarisches Highlight. Auch die Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) sind ein absoluter Klassiker der Region. Ihre goldgelbe Farbe leuchtet im Wald, besonders in den feuchten, schattigen Bereichen der Mischwälder.
Doch nicht alle Pilze sind kulinarische Schätze. Der Fliegenpilz (Amanita muscaria), mit seinem markanten roten Hut und weissen Punkten, ist ein wahrer Hingucker, der jedoch giftig ist. Ein weiterer Pilz, der in den Wäldern von Bern verbreitet ist, ist die Totentrompete (Craterellus cornucopioides), ein herbstlicher Pilz, der nicht nur die Fantasie anregt, sondern auch in der Gourmetküche verwendet wird. Diese Pilzarten sind nicht nur faszinierende Fundstücke, sondern auch ein Zeichen für die Vitalität und Vielfalt der Bernischen Wälder.

Flechten – Die unscheinbaren Überlebenskünstler
Weniger auffällig, aber nicht minder spannend, sind die Flechten. Diese zarten, oft farbenfrohen Organismen – Symbiosen aus Pilzen und Algen oder Cyanobakterien – haben eine bemerkenswerte Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zu überleben. In Bern und Umgebung gibt es eine Vielzahl von Flechtenarten, die uns viel über die Qualität der Umwelt und die Gesundheit unserer Natur verraten.
Besonders in den historischen Altstadtgassen oder in den ländlichen Wäldern rund um Bern kann man die Vielfalt der Krustenflechten entdecken. Sie bilden dünne, krustige Beläge auf Baumrinden und sind häufig in Gebirgslagen oder an kühlen, schattigen Orten zu finden. Flechten wie die Laubflechten (z.B. Parmelia spp.), die weichen, blattartigen Strukturen bilden, sind ein weiteres wunderschönes Beispiel für diese lebendige Symbiose. Auf den Rinden von Bäumen und Sträuchern sind sie wahre Meister der Tarnung.
Die Strauchflechten (z.B. Usnea spp.), die wie zarte, fadenartige Borsten von den Bäumen hängen, sind besonders faszinierend. Sie kommen häufig in unberührten, feuchten Gebieten vor und können in den Berner Wäldern beobachtet werden, wo sie wie silberne Fäden im Wind wehen. Flechten sind nicht nur ein ästhetisches Erlebnis, sondern auch ein wichtiger Bioindikator für die Luftqualität. Sie reagieren empfindlich auf Luftverschmutzung und dienen daher als „Luftgüte-Detektoren“, die uns sagen können, wie sauber die Luft in einer bestimmten Region ist.

Ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem
Pilze und Flechten sind nicht nur ein ästhetisches Vergnügen für den Naturbeobachter, sondern auch wesentliche Akteure in den Ökosystemen der Region Bern. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Nährstoffkreislauf, indem sie abgestorbene organische Substanzen abbauen und die Bodenqualität verbessern. Flechten wiederum sind empfindlich gegenüber Umweltveränderungen und bieten wertvolle Hinweise auf die Gesundheit der Natur.

Ein Naturerlebnis der besonderen Art
Das erforschen von Pilzen und Flechten in Bern ist nicht nur eine aufregende Entdeckungsreise, sondern auch eine Möglichkeit, die Natur aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Man muss nicht weit reisen, um ein wahres Naturparadies zu erleben – Bern bietet vieles, was das Herz eines Naturfreundes begehrt.

Pilzgebiete in Bern
Die Region Bern bietet zahlreiche Wälder und Gebiete, die sich ideal zum Pilzesammeln eignen. Zu den bekanntesten Pilzgebieten gehören der Frienisbergwald, ein grosses Waldgebiet mit vielfältigem Pilzvorkommen, und der Buechibärg bei Bätterkinden, das für seine abwechslungsreiche Flora bekannt ist. Der Schwarzkopfwald nahe Bolligen bietet ruhige Pfade und gute Fundmöglichkeiten. Im Gurnigel-Gebiet finden sich besonders in alpinen Lagen viele Pilzarten.
Auch der Dählhölzliwald mitten in Bern lädt zum Entdecken ein. Achte darauf, nur erlaubte Mengen (2 kg pro Person/Tag) zu sammeln und bei Unsicherheiten die Pilzkontrollstelle Bern zu nutzen.
Entdeckungen in Bern: Pilze und Flechten in ihrer natürlichen Pracht
Die nachfolgenden Bilder und Daten stammen aus der iNaturalist-Datenbank und werden über das Netzwerk des Global Biodiversity Information Facility (GBIF) bereitgestellt. iNaturalist ist eine globale Plattform, auf der Menschen ihre Naturbeobachtungen teilen. Beobachtungen aus dem Kanton Bern, wie die hier gezeigten, werden laufend aktualisiert und über GBIF zugänglich gemacht.
Die Bilder sind urheberrechtlich geschützt und unterliegen den Lizenzbedingungen der jeweiligen Fotografen und Drittanbieter. GBIF – die Global Biodiversity Information Facility – ist ein internationales Netzwerk und eine von Regierungen weltweit finanzierte Dateninfrastruktur. Ziel ist es, jedem überall offenen Zugang zu Daten über alle Lebensformen auf der Erde zu ermöglichen.

Gesprenkelte Schüsselflechte
(Xanthoparmelia conspersa)

Dunkle Felsschüsselflechte
(Xanthoparmelia pulla)

(Lecanoromycetes)

(Rinodina)

Kastanienbrauner Moschuskrautrost
(Puccinia adoxae)

(Epichloe)

(Trichopezizella nidulus)

(Myriolecis)

(Pertusaria)

(Helminthosporium)

(Diatrypella verruciformis)

Vielgestaltige Kohlenbeere
(Jackrogersella multiformis)

Windröschen-Pflaumen-Rost
(Tranzschelia pruni-spinosae)

Blütenbrand der Armenischen Traubenhyazinthe
(Antherospora hortensis)

(Telogalla olivieri)

(Uromyces minor)

Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel
(Dissingia leucomelaena)

(Rosellinia)

(Tympanis)

(Lecanora carpinea)

(Ramularia endophylla)

Gefranste Wimpernflechte
(Anaptychia ciliaris)

(Cosmospora arxii)

(Jackrogersella)

(Pyrenula nitida)

Kreisförmige Schwielenflechte
(Phaeophyscia orbicularis)

(Arthoniales)

(Discina)

(Colletotrichum trichellum)

Gewöhnliche Ehrenpreis-Ramularia
(Ramularia veronicae)

(Graphidaceae)

(Diatrypella quercina)

Borstenscheiblingsverwandte
(Hymenochaetaceae)

(Milesina kriegeriana)

(Helotiales)

(Hypoxylon)

(Calycellina alniella)

(Hypoxylon cercidicola)

(Arthoniales)

Fleischroter Zystidenrindenpilz
(Peniophora incarnata)

(Ciboria)

(Protoblastenia)

(Orbilia)

(Agaricomycetes)

(Plicatura)

(Diatrype decorticata)

Ziegelrote Kohlenkruste
(Hypoxylon rubiginosum)

(Heterobasidion)

(Diplocarpon mespili)

(Lepraria)

(Lecanoromycetes)

(Obvidator quercinae)

(Phyllosticta violae)

(Lecanoromycetes)

Schönes Muschelschüppchen
(Normandina pulchella)

(Thyronectria)

Gemeiner Schmutzbecherling
(Bulgaria inquinans)

Violetter Knorpelschichtpilz
(Chondrostereum purpureum)

(Teloschistaceae)

(Xanthorioideae)

Blauer Rindenhelmling
(Mycena pseudocorticola)

(Rhytidhysteron hysterinum)

(Puccinia buxi)

(Puccinia)

(Homophron)

(Phaeographis)

Zinnoberrote Fleckflechte
(Coniocarpon cinnabarinum)

(Nectria)

(Melampsoridium carpini)

(Coleroa chaetomium)

Blauer Rindenhelmling
(Mycena pseudocorticola)

Moosbewohnendes Braunsporbecherchen
(Chromocyphella muscicola)

(Sarcogyne regularis)

(Arrhenia rickenii)

(Bilimbia)

(Lecanoromycetes)

(Acarospora)

(Circinaria)

(Lecanoromycetes)

Zweifarbiger Schönfleck
(Leproplaca cirrochroa)

Dickschaliger Kartoffelbovist
(Scleroderma citrinum)

Bereifter Rotfußröhrling
(Xerocomellus pruinatus)

Violetter Lacktrichterling
(Laccaria amethystina)

(Agaricineae)

Spitzschuppiger Stachelschirmling
(Echinoderma asperum)

(Inocybe lilacina)

(Verrucosporaceae)