Die Seehunde im Tierpark Bern haben während des Umbaus ihrer Anlage eine vorübergehende Heimat im Tierpark Borås gefunden. Er ist im malerischen Südschweden gelegen und ein wahres Paradies für Tiere. Gegründet im Jahr 1962, hat sich der Park über die Jahre hinweg zu einer der führenden zoologischen Einrichtungen Schwedens entwickelt, die auch für ihr Engagement im Bereich Naturschutz und Bildung bekannt ist.
Dank sorgfältiger Planung verlief der Transport reibungslos, und der Tierpark Bern konnte auf beruhigende Medikamente verzichten. Diese Reise bot den Tierpflegenden zudem eine wertvolle Gelegenheit, das Verhalten, die individuellen Gewohnheiten und den Gesundheitszustand der Tiere näher zu beobachten.
Der Transporttag begann kühl und trüb, passend zur melancholischen Stimmung. Vor der Öffnung des Tierparks wurde das Wasser der Becken abgelassen. In einem sechsköpfigen Team leiteten die Tierpflegenden im Tierpark Bern die fünf Seehunde mithilfe von Griffbrettern in geräumige Transportkisten. Die Kisten waren stabil aus Metall und Holz gefertigt, um Verletzungen zu vermeiden.
Purina (16 Jahre), Yuma (18 Jahre) und Niilo (1 Jahr) erhielten vorab einen Mikrochip, wie es bei internationalen Tiertransporten vorgeschrieben ist. Mit einem Hebekran wurden die Kisten dann in die Transportfahrzeuge verladen. Dennis Hempelmann, der Reviertierpfleger der Seehunde, und der Tierarzt Stefan Hoby begleiteten die Transporteure auf der langen Reise nach Schweden, die über 1500 Kilometer führte.
Dank der gründlichen Vorbereitung verliefen die Zollformalitäten problemlos. Die Fahrt durch Deutschland war weitgehend ereignislos, abgesehen von einigen Polizeikontrollen und Staus. Überwachungskameras in den Fahrzeugen ermöglichten es den Tierpflegenden, die Seehunde ständig zu beobachten. Die Klimaanlage sorgte für eine angenehme Temperatur von 10°C.
Foto: Leonardo Foto
Am frühen Nachmittag kam das Team vom Tierpark Bern im Tierpark Borås an, wo sie herzlich empfangen wurden. Das Abladen der Seehunde verlief problemlos, obwohl sie die schweren Kisten von Hand zur Seehundestallung tragen mussten. Die Aufregung war gross, als Yuma als Erste in den neuen Moorsee eintauchte. Nach und nach folgten die anderen Seehunde.
Für die erste Nacht wurden die Seehunde in einem abgetrennten Bereich des Sees untergebracht, um sie nach der anstrengenden Reise besser beobachten zu können. Kurz darauf erschienen auch die ansässigen Robben, darunter Soraya, die Mutter von Saluk und Grossmutter von Niilo – ein herzliches Wiedersehen in dieser beeindruckenden Anlage!
Ein wichtiger Aspekt der Haltung der Seehunde im Tierpark Borås ist das Engagement des Parks für die Erhaltung und den Schutz der Art. Der Tierpark beteiligt sich an verschiedenen Forschungs- und Schutzprojekten, die darauf abzielen, die Seehundpopulationen in freier Wildbahn zu unterstützen und zu schützen. Diese Projekte umfassen Massnahmen zur Überwachung der Seehundpopulationen sowie Initiativen zur Rettung und Rehabilitation verletzter oder kranker Tiere.
Wir freuen uns sehr über das neue Zuhause der Seehunde und sind gespannt auf die kommende Zeit in Schweden.