Foto: Seraina Fuhrer
20. Februar 2025

Vielfalt erleben: Der aktuelle Tierbestand im Tierpark Bern

Der aktuelle Tierbestand 2024 im Tierpark Bern zeigt beeindruckend, wie moderne Zoos aktiv zur Artenvielfalt und zum Artenschutz beitragen: Insgesamt 5’000 Tiere aus 218 Arten leben derzeit im Dählhölzli – vom Persischen Leoparden bis zur winzigen Blattschneiderameise.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf gefährdeten und stark bedrohten Arten, die in Zusammenarbeit mit internationalen Zuchtprogrammen (EEP/ESB) und Schutzprojekten gezielt gehalten und vermehrt werden. Darunter: Europäische Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) – in der Schweiz vom Aussterben bedroht und durch Lebensraumverlust gefährdet. Im Tierpark erfolgreich gezüchtet und für Auswilderungsprojekte vorbereitet.

Der Feuersalamander ist in weiten Teilen Mitteleuropas zunehmend gefährdet. Verantwortlich dafür ist der aus Asien eingeschleppte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), der ganze Populationen vernichten kann. Auch die Gelbbauchunke ist stark unter Druck: Durch den Verlust geeigneter Laichgewässer und die Zerschneidung ihrer Lebensräume gehen die Bestände deutlich zurück.

Zu den besonders bedrohten Vogelarten zählen das Auerhuhn und der Schwarzstorch. Sie leiden unter anhaltendem Lebensraumverlust, zunehmender Störung durch Freizeitnutzung sowie – in einigen Regionen – illegaler Bejagung.

Der Banggai-Kardinalbarsch, eine auffällige Meeresfischart mit äusserst kleinem Verbreitungsgebiet, ist durch übermässigen Fang für den Zierfischhandel in seinem Bestand stark gefährdet.

Vom Wisent bis zur Ameise – Der Tierbestand verteilt sich auf folgende Tiergruppen:

Säugetiere: 191 Tiere aus 34 Arten
Vögel: 178 Tiere aus 31 Arten
Reptilien: 199 Tiere aus 34 Arten
Amphibien: 265 Tiere aus 12 Arten
Fische: 1’588 Tiere aus 51 Arten
Wirbellose: 2’579 Tiere aus 56 Arten
*Ameisen- und Termitenstaaten werden als ein Individuum gezählt.

 Artenschutz, Bildung und Forschung
Neben der Haltung engagiert sich der Tierpark in der Nachzucht, Forschung und Bildung. Ein Beispiel: Die erste Auswilderung gezüchteter Nashornkäfer in Bern – ein Pionierprojekt für den Schutz heimischer Insekten.

Gleichzeitig macht die enorme Vielfalt an seltenen Käfer-, Amphibien- und Fischarten deutlich, wie wichtig zoologische Einrichtungen für den Erhalt auch weniger beachteter Tiergruppen sind.

Zur Übersicht aller Tierarten im Tierpark Bern – Stand 2024: Hier klicken und mehr erfahren