Die Auswilderung von Tieren, wie sie kürzlich mit den Schlichtzieseln aus dem Tierpark Bern durchgeführt wurde, ist ein wichtiger Schritt zum Erhalt gefährdeter Arten und zur Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme. Am 16. Juli 2024 wurden 15 Schlichtziesel in die tschechische Steppe und Heiden des Odolický vrch entlassen, um dort eine neue Population zu gründen. Diese Aktion ist Teil eines wissenschaftlichen Projekts, das insgesamt etwa 50 Ziesel aus verschiedenen Zoos umfasst.Um sicherzustellen, dass die Ziesel ortstreu bleiben und sich in ihrer neuen Umgebung eingewöhnen, wurden spezielle Auswilderungsmethoden angewandt. In einem Ansatz wird um eine Gruppe vorgebohrter Löcher ein Schutzgitter errichtet, das die Ziesel vor Raubvögeln schützt. Die Tiere müssen sich durch das Graben unter dem Gitter aus dem eingezäunten Bereich befreien, wodurch sie eigene Gänge anlegen und sich in der Umgebung etablieren. Eine alternative Methode verwendet vorgebohrte Löcher, die mit einer PET-Flasche verschlossen sind. Auch hier müssen sich die Ziesel durch eigenes Graben befreien, was ihre Ortstreue fördert.Diese Techniken helfen den Tieren, sich schneller an ihre neue Heimat anzupassen und verhindern, dass sie das Auswilderungsgebiet unmittelbar nach ihrer Freilassung verlassen. Solche Projekte sind essenziell für den Artenschutz und den Erhalt der Biodiversität in Europa.