Foto: Tambako Photography
27. November 2022

Tierpark Bern: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) hautnah erleben

Der Tierpark Bern ist weit mehr als ein Ort für Tierbeobachtungen – er ist ein Lernort für nachhaltige Entwicklung. Durch die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wird hier Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, Kompetenzen zu erwerben, die sie befähigen, aktiv an der Gestaltung einer ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltigen Zukunft mitzuwirken.

Was bedeutet Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)?

BNE ist ein Bildungsansatz, der nicht als eigenes Schulfach daherkommt, sondern an bestehende Themen anknüpft, die bereits im Lehrplan verankert sind. Ziel ist es, ein systemisches Verständnis der Welt zu fördern, indem Zusammenhänge zwischen Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Individuum aufgezeigt werden. Lernende sollen dazu inspiriert werden, komplexe Herausforderungen zu erkennen und kreative, nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Der Tierpark Bern als Lernort für Nachhaltigkeit

Im Tierpark Bern wird BNE auf einzigartige Weise erlebbar gemacht. Die Angebote zielen darauf ab, Kinder und Jugendliche für bedrohte Lebensräume und Tierarten zu sensibilisieren. Dabei setzt der Tierpark auf die direkte Begegnung mit der Natur – eine Methode, die Emotionen weckt und das Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur stärkt. Nach dem Leitsatz:

Nur was wir kennen, verstehen wir. Nur was wir verstehen, schätzen wir. Nur was wir schätzen, lieben wir. Und nur was wir lieben, schützen wir.

Besucherinnen und Besucher erleben Tiere hautnah und lernen durch Staunen und Entdecken. Mit passendem Anschauungsmaterial wird beispielsweise erklärt, wie sich Tierarten im Laufe der Evolution angepasst haben – ein Ansatz, der ohne erhobenen Zeigefinger auskommt und stattdessen die emotionale Ebene anspricht.

Vielfältige Angebote für alle Altersstufen

Der Tierpark Bern bietet ein breites Spektrum an schulischen und ausserschulischen Programmen, die das Thema Nachhaltigkeit kreativ aufgreifen:

  • Schulische Programme: Workshops wie «Vielfalt erleben, verstehen und fördern» sensibilisieren Schülerinnen und Schüler für die Bedeutung der Biodiversität. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Verbindung von Naturerlebnis und Wissenstransfer.
  • Ausserschulische Programme: Vom «Uhu Klub», in dem Kinder die Welt der Tiere spielerisch kennenlernen, bis hin zu Angeboten für die ganz Kleinen, wie «di chline Dählhölzli Forscher», ist für jedes Alter etwas dabei. Neue Programme für Kinder und Jugendliche entstehen laufend.
  • Workshops in Kooperation: In Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Botanischen Garten und Pro Natura wird das Thema Nachhaltigkeit vertieft und praxisnah erlebbar gemacht.

Ein Beitrag zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung

Der Tierpark Bern leistet mit seiner Bildungsarbeit einen Beitrag zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Diese Ziele umfassen unter anderem Klimaschutz, den Erhalt der Artenvielfalt und die Förderung hochwertiger Bildung. Indem der Tierpark jungen Menschen zeigt, wie wichtig eine nachhaltige Lebensweise ist, trägt er zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft bei.

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Mehr Informationen

Die 17 SDGs im Überblick

  1. Keine Armut: Armut in allen Formen und überall beenden.
  2. Kein Hunger: Ernährungssicherheit und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
  3. Gesundheit und Wohlergehen: Ein gesundes Leben für alle Menschen gewährleisten.
  4. Hochwertige Bildung: Bildung für alle ermöglichen und lebenslanges Lernen fördern.
  5. Geschlechtergleichstellung: Frauen und Mädchen weltweit stärken und zur Selbstbestimmung befähigen.
  6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen: Zugang zu sauberem Wasser für alle gewährleisten.
  7. Bezahlbare und saubere Energie: Nachhaltige Energiequellen fördern.
  8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Nachhaltiges Wachstum und faire Arbeitsbedingungen schaffen.
  9. Industrie, Innovation und Infrastruktur: Nachhaltige Industrialisierung und Innovation unterstützen.
  10. Weniger Ungleichheiten: Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten abbauen.
  11. Nachhaltige Städte und Gemeinden: Städte widerstandsfähig und lebenswert gestalten.
  12. Nachhaltige/r Konsum und Produktion: Umweltbewusstes Wirtschaften fördern.
  13. Massnahmen zum Klimaschutz: Sofortige Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen.
  14. Leben unter Wasser: Ozeane und Meeresressourcen schützen.
  15. Leben an Land: Landökosysteme schützen und Biodiversitätsverlust stoppen.
  16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche, inklusive Gesellschaften aufbauen.
  17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: Globale Zusammenarbeit stärken.

Der Tierpark Bern und die Schwerpunkte:

  • Ziel 4 (Hochwertige Bildung): Bildungsprogramme wie «Vielfalt erleben, verstehen und fördern» bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, die Natur spielerisch und nachhaltig zu erleben.
  • Ziel 13 (Massnahmen zum Klimaschutz): Sensibilisierung für den Klimawandel und die Notwendigkeit des Erhalts von Lebensräumen.
  • Ziel 15 (Leben an Land): Engagement für den Schutz bedrohter Tierarten und Lebensräume.
  • Ziel 14 (Leben unter Wasser): Aufklärung über die Bedeutung von Wasserökosystemen und ihre Erhaltung.