Tierpark Bern Geschichte
Die Geschichte des Tierpark Bern – Dählhölzli und BärenPark
Die Vorgeschichte beginnt eigentlich schon im vorletzten Jahrhundert, als nämlich 1871 eine Gruppe von Optimisten für einen geplanten Zoo mit vorwiegend europäischen Tieren im westlichen Kirchenfeld warb und einen Akklimatisationsverein gründete. Zwei Jahre später wurde der Plan mangels Aktionären fallengelassen. Dafür entstand die Anlage an der Engehalde, am Hang unterhalb des Bierhübelis. Hier wurden Hirsche und Bisons gehalten. Da die Anlage nicht befriedigte, suchte man neue Standorte – unter anderem auch im Dählhölzli. Alle Anläufe scheiterten indes aus verschiedenen Gründen.
Dank William Gabus konnte schliesslich die Finanzierungsfrage gelöst werden. Der 1847 in Le Locle geborene Uhrmacher bereiste als wagemutiger junger Mann mit Uhren und Musikdosen die Messen Russlands, besass in Moskau Uhrenläden und kaufte später als wohlhabender Mann das Schloss Worb. 1901 starb William Gabus im Tessin. Nach seinem Tod vermachte er der Stadt Bern 150ʻ000 Franken für die Errichtung eines Tierparks, «wenn möglich im Dählhölzli», wie es im Testament hiess.
1918 konnte die Stadt Bern die Elfenau-Besitzung erwerben, was in den nächsten Jahren dazu führte, dass dieses Gelände mehr und mehr im Vordergrund für den Bau eines Tiergartens stand. Der Gemeinderat entschied sich 1927 dann für diesen Standort.
1930 wurde dann der „Berner Natur-und Tierparkverein“ gegründet und es ging mit der Errichtung eines eigenen zoologischen Gartens voran. Bereits nach zwei Jahren hatte der Tierparkverein Bern über 1800 Mitglieder. Eine Projektidee in der Elfenau wurde 1933 abgelehnt, weil die Vertreter des bernischen Natur- und Heimatschutzes für die Erhaltung der Elfenau als Naturpark einstanden.
Im März 1935 führten erneute Verhandlungen dazu, dass die Burgergemeinde einen Teil des Dählhölzliwaldes zur Verfügung stellte und damit die Voraussetzung schuf, von der Elfenau als Standort abzukommen. Noch im gleichen Jahr stimmten die Berner der Schaffung des Tierparks Dählhölzli zu.
Am 5. Juni 1937 war es dann soweit: Es fand die feierliche Eröffnung des Tierparks, in Anwesenheit von Bundesrat Minger, statt.
Zuerst leitete der Tierarzt Dr. Paul Badertscher nebenamtlich den Tierpark. 1938 wählte man den jungen Zoologen Dr. Heini Hediger als Verwalter, der sich bald als Tierpsychologe und Tiergärtner einen Namen machte. In seinem Buch «Wildtiere in Gefangenschaft, ein Grundriss der Tiergartenbiologie» griff er zu einem guten Teil auf seine Erfahrungen im Dählhölzli zurück, Erfahrungen, die er in dem jungen Tiergarten während der Zeit des Zweiten Weltkrieges oft an vorderster Front machte, wenn er im Militärdienst weilende Tierpfleger ersetzen musste. Er beschreibt in einem Bericht seine Berner Zeit als harte Schule, erwähnt die Unterstützung, welche er vom Tierparkverein erfahren durfte und über die Schwierigkeiten der Tier- und Futterbeschaffung in der Kriegszeit.
Schon nach wenigen Jahren wechselte Professor Hediger an den Basler Zolli. An seiner Stelle leitete Frau Prof. Monika Meyer-Holzapfel vom 1. Mai 1943 bis zum 31. Dezember 1969 die Geschicke des Tierparks. In dieser Zeit vergrösserte sich die Artenzahl der Tiere im Vivarium, aber auch draussen entstanden neue Anlagen, zum Teil recht behelfsmässige Holzkonstruktionen. Nicht zuletzt der Zuchterfolge wegen wurde in dieser Zeit die Fachwelt auf den aufstrebenden Tiergarten aufmerksam. Erwähnt seien hier die neuen Anlagen für gefährdete oder ausgerottete Tierarten, wie Fischotter, Wildkatzen, Luchse, Wisente und Wölfe, die Volieren für Greifvögel und die Fasanerie.
1954 betrug der Tierbestand 1675 Tiere in 335 Arten; die Zahl der Säugetiere blieb aber mit 23 Arten gering. Beides belegt, dass vor allem «pflegeleichte» Arten gehalten wurden, weil nur sieben Wärter zur Verfügung standen, immerhin drei mehr als bei der Eröffnung. Trotz dieser Beschränkung tat der Tierpark in dieser Zeit den entscheidenden Schritt in Richtung Erfüllung des Auftrags, die einheimi- sche Tierwelt zu zeigen.
„Des Berners Zoo“ war der Leitspruch von Prof. Hannes Sägesser, der die Geschicke des Dählhölzli vom Januar 1979 bis zu seinem plötzlichen Tod am 18. Januar 1991 leitete. Przewalski Pferde, Seehunde, Moschusochsen und syrische Braunbären sind Tierarten, die in seiner Zeit eingeführt wurden. Die Anzahl der gehaltenen Säugetierarten wuchs auf 60 an. Der Ausbau des Freigeländes (mit Kleinraubtierhaus, Przewalski-, Fischotter-, Wisent-, Elch-, Tiger-, und Bärenanlage) und der 1988 eröffnete Umbau des Vivariums repräsentieren sein Wirken. Ausserhalb des Vivariums wurden fast alle exotischen Tierarten durch europäische ersetzt. Im Personalbereich wurde eine wissenschaftliche Adjunktstelle sowie erstmals in der Schweiz eine Zoopädagogikstelle geschaffen.
In die Zeit des fünften Verwalters, Dr. Max Müller (Mai 1991 bis August 1996), fallen die Erweite- rungen des Kinderzoos an der Aare sowie des Bärengeheges im Tierpark und die Renovierung des Bärengrabens. Bei den gehaltenen Tieren fand eine Trendwende in Richtung exotische Tiere statt (Wallaby, Capybara). Im Jahre 1995 wurde die Leitung des Tierparks Analysen durch externe Ex- perten unterzogen. Gestützt auf die entsprechende Berichte wurde die Führung des Tierparks neu strukturiert und eine Betriebsleitung eingesetzt.
Nach einer kurzen Interimsleitung durch Dr. Ruth Baumgartner von September 1996 bis März 1997 wurde Dr. Bernd Schildger Direktor des Tierparks Dählhölzli. Neue Lebensräume für Tiere, wie z.B. Gämsen, Breitrandschildkröten, Rauhfusshühner, Flamingos, Seehunde und Waldrappen wurden seither geschaffen. Neben der für die Realisierung von tiergerechten Lebensräumen erforderlichen Reduktion der gehaltenen Tierarten wurde ein Leitbild formuliert: „Mehr Platz für weniger Tiere“ – Zum Wohle der Tiere und zur Freude der Menschen!
Heute mit über 8000 Mitglieder setzen uns dafür ein, dass der Tierpark Bern ein Ort bleibt, der auch weiterhin optimale Bedingungen für alle Tiere schaffen kann. Gleichzeitig sollen alle Besucher hier einen Ort der Erholung und der Entspannung finden. Wir fördern das Wissen über die biologische Vielfalt sowie die Zusammenhänge in der Natur. Es ist uns sehr wichtig, dass besonders die kleinen Besucher die Tiere im Dählhölzli gut beobachten können. Aber Kinder dürfen noch vieles mehr: Sie dürfen bei der Pflege der Tiere im Kinderzoo mithelfen, auf Ponys reiten, die Freunde zum Geburtstagsfest im Dählhölzli einladen, ein Jahr lang im UHU Klub mitmachen, sich als Tier schminken lassen, sich auf dem Abenteuerspielplatz austoben! Mit den Beiträgen unserer Mitglieder sind in den zurückliegenden Jahren sehr viele Projekte verwirklicht worden, die das Gesicht des Tierpark Bern mit allen wundervollen Aktivitäten prägen.
Damals wie heute haben wir es uns zum Ziel gesetz dass der Tierpark Bern auch für unsere Kinder und Enkel noch lebenswert bleibt. Hierfür benötigen wir Ihre Hilfe! Mit einer Mitgliedschaft im Tierparkverein Bern von nur 20 CHF im Jahr erhalten Sie ermässigten Eintritt in den Tierpark Bern und zudem viermal jährlich unsere kostenlose Mitgliederzeitschrift „UHU“ und den illustrierten Tierparkplan. Sie bekommen also mehr als Sie dafür ausgeben! Werden Sie jetzt in nur 5 Minuten online Teil einer starken Gemeinschaft von über 8000 Mitgliedern!
Zusammen mit Bernhard Eggimann von Berndamals.ch suchen wir zur Ausarbeitung unserer Geschichte historische Fotos und Kindheitserinnerungen aus dem Tierpark Bern. Gerne würden wir eine Zeitreise in die Vergangenheit machen und Erinnerungen von damals zum Leben erwecken. Helfen Sie uns dabei? Sie können die Erinnerungen direkt über unseren Tierparkverein Multimedia Uploader hochladen: Foto und Video Uploader öffnen

