Die Wolfsanlage im Dählhölzli-Zoo Bern
Mitten im Berner Dählhölzliwald durchbricht ein leises Heulen die Waldstille: Wölfe streifen durch den Tierpark Bern. Seit der Eröffnung der Wolfsanlage im Jahr 2013 hat sich für Tiere und Besucher viel verändert. Die grosszügig konzipierte Anlage bietet den grauen Raubtieren ein naturnahes Zuhause – und den Besuchern die spannende Möglichkeit, Europäische Wölfe beinahe wie in freier Wildbahn zu erleben.

Planung und Vision: Eine moderne Wolfsanlage neben den Bären
Schon Jahre vor der Eröffnung reifte die Vision einer neuen Wolfsanlage heran. Die Idee war klar: Im oberen Teil des Tierparks sollte eine zeitgemässe Wolfsanlage entstehen – idealerweise in direkter Nachbarschaft zur neuen Bärenanlage, damit beide Tierarten voneinander profitieren können. Diese Gemeinschaftshaltung von Wolf und Bär orientiert sich an natürlichen Lebensräumen und versprach eine Bereicherung sowohl für das Tierwohl als auch für das Besuchererlebnis. Die Stadt Bern unterstützte den Plan im Rahmen der Gesamtplanung 2010–2016, stellte aber eine Bedingung: Neue Tieranlagen sollten vollständig durch Drittmittel finanziert werden. Damit war der Tierpark Bern auf externe Unterstützung angewiesen, um das Wolfsprojekt zu realisieren. Hier kam der Tierparkverein Bern ins Spiel. Als Förderverein des Zoos übernahm er kurzerhand die Rolle des Bauherrn und sicherte die komplette Finanzierung der Wolfsanlage. Mit leidenschaftlichem Engagement bündelte der Tierparkverein Spenden und Ressourcen, um den Wölfen ein neues Zuhause zu schaffen.

Bauphase und Eröffnung 2013: Rekordzeit dank Engagement
Von der Planung bis zur Umsetzung verging nur kurze Zeit. Ende 2011 wurde der Finanzierungsvertrag mit dem Tierparkverein unterzeichnet, und bereits im Sommer 2012 starteten die Bauarbeiten unter Hochdruck. Projektleiter Benedict Seelhofer koordinierte die anspruchsvolle Bauphase. Das Architekturbüro Jaun wurde mit der Geländevorbereitung, dem wolfssicheren Zaun, den Schiebern und dem Abtrenngehege betraut. Trotz der komplexen Anforderungen – von Geländemodellierung bis zur Integration spezieller Durchgänge zum Bärenareal – wurde die Anlage in nur vier Monaten Bauzeit fertiggestellt. Am 31. Januar 2013 war es dann so weit: Die neue Wolfsanlage im Tierpark Bern wurde feierlich eröffnet. In Anwesenheit von Tierparkleitung, Mitgliedern des Tierparkvereins und Presse erhielt die Öffentlichkeit erstmals Einblick in das Reich der Wölfe. Auf einer Fläche von rund 2.600 Quadratmetern bietet die Anlage ein naturnahes, strukturreiches Terrain, das dem natürlichen Lebensraum der Wölfe nachempfunden ist. Die Baukosten von ca. 700.000 Schweizer Franken – vollständig vom Tierparkverein getragen – haben sich gelohnt: Schon bei der Eröffnung wurde deutlich, dass hier eine Anlage entstanden ist, die neue Massstäbe setzt. Der Tierparkverein Bern verwirklichte mit diesem Projekt eine moderne, artgerechte Wolfsanlage, die heute als Vorzeigeprojekt für naturnahe Tierhaltung im Dählhölzli gilt.

Naturnahe Gestaltung: Struktur und Aufbau der Wolfsanlage
Die neue Wolfsanlage überzeugt durch eine durchdachte naturnahe Gestaltung und grosszügige Struktur. Auf 2.600 m² Waldfläche wurden die Lebensräume der Europäischen Wölfe detailgetreu nachempfunden. Alte Bäume, Sträucher, Felsen und Totholz liegen verstreut in der Anlage und schaffen ein vielfältiges Terrain, das den Wölfen wichtige Reize und Rückzugsorte bietet. Insgesamt sechs Wolfshöhlen – davon zwei besonders tief im Boden – dienen als geschützte Wurfhöhlen und Ruheplätze. Ein natürlicher Bachlauf durchzieht das Gelände und mündet in einen kleinen Teich von etwa 10 m² Grösse, in dem die Wölfe trinken oder sich an heissen Tagen abkühlen können. In der südöstlichen Ecke der Anlage befindet sich ein etwa 400 m² grosses Abtrenngehege. Dieses Nebengehege kann bei Bedarf genutzt werden, um einzelne Tiere vorübergehend zu separieren – etwa für medizinische Untersuchungen, die Eingewöhnung neuer Wölfe oder zur Aufzucht von Jungtieren in den ersten Wochen. Die Wolfsanlage ist nicht nur für die Tiere, sondern auch für Besucher spannend gestaltet. Grosse Panoramascheiben an zwei Sichtpunkten erlauben Einblicke in das Reich der Wölfe aus nächster Nähe. Hier können Gäste die Tiere beobachten, ohne Zäune im Blickfeld – ein nahezu unverfälschtes Naturerlebnis. Rund um die Anlage führt ein geschwungener Besucherweg durch den Wald, der immer wieder neue Perspektiven auf die Wölfe eröffnet. Am erhöht liegenden Brätliplatz – einem beliebten Picknick-Ort – geniesst man einen Überblick über die Anlage und findet zugleich eine interaktive Informationssäule zum Thema Herdenschutz in der Schweiz. Diese Verbindung von Erholung und Bildung macht den Besuch der Wolfsanlage zu einem ganzheitlichen Erlebnis.

Eine Anlage mit durchdachtem Konzept
Die Wolfsanlage wurde so gestaltet, dass sie das natürliche Verhalten der Wölfe unterstützt. Zu den wichtigsten Elementen gehören:
- Sechs Höhlen, zwei davon tiefer gelegen als die anderen
- Ein Bachlauf, der in ein 10 m² grosses Wasserbecken mündet
- Ein 400 m² grosses Abtrenngehege in der Südostecke
- Grosse Sichtfenster, die Einblicke von zwei Seiten ermöglichen
- Eine Schleuse zur benachbarten Ussurischen Braunbären-Anlage, die es den Wölfen erlaubt, ihre Nachbarn zu besuchen, wenn der Schieber geöffnet wird.

Erste Bewohner: Ein Wolfsrudel findet zusammen
Bereits kurz vor der offiziellen Eröffnung zogen die ersten Bewohner in ihr neues Domizil ein. Ende 2012 traf eine junge Wölfin namens “Juliette” in Bern ein – eine dreijährige Europäische Wölfin aus dem Parc animalier de Sainte-Croix in Frankreich, entstammend einem südfranzösischen Wolfsrudel. Kurz darauf folgte ihr Gefährte “Amarouk”, ein gleichaltriges Männchen aus dem Wildpark Langenberg bei Zürich. Beide Tiere hatten in ihren ursprünglichen Rudeln niedrige Rangordnungen inne und mussten ihre Familienverbände verlassen, ein Verhalten, das auch in der freien Wildbahn häufig zu beobachten ist. In Bern bot sich für sie die Chance auf einen Neuanfang als Paar. Die Zusammenführung der zwei fremden Wölfe verlief spannend und vorsichtig zugleich. Zunächst lebten Juliette und Amarouk einige Wochen getrennt durch das Abtrenngehege, wo sie sich sehen und riechen konnten. Mitte Januar 2013 war es soweit: Unter Beobachtung der Tierpfleger wurden die Schieber geöffnet, und die Wölfe begegneten sich erstmals direkt. Was dann geschah, war zur Erleichterung aller Beteiligten harmonisch – die beiden beschnupperten sich nur kurz und begannen schon nach Sekunden, gemeinsam ihr neues Revier zu erkunden. Damit war der Grundstein für ein neues Wolfsrudel im Tierpark Bern gelegt. Der Erfolg dieser Verpaarung zeigte sich bald darauf: Am 13. Mai 2013 – keine vier Monate nach dem Einzug – brachte Wölfin Juliette bereits die ersten Wolfswelpen in der neuen Anlage zur Welt. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sich die Eltern in ihrem Zuhause wohl und sicher fühlten. Nur einen Monat später, am 14. Juni 2013, tapsten die neugierigen Jungtiere erstmals aus der schützenden Wurfhöhle ins Aussengehege und begannen, ihre Umgebung zu erkunden – sehr zur Freude der Besucher, die dieses seltene Naturschauspiel miterleben konnten.

Vom Paar zum Rudel: Die Wolfsfamilie wächst
In den Folgejahren entwickelte sich die Wolfsfamilie prächtig. Juliette und Amarouk zogen mehrere Würfe erfolgreich auf; bereits 2016 vermeldete der Tierpark Bern die vierte Aufzucht in Folge. Einige der herangewachsenen Jungwölfe blieben zeitweise im Rudel und halfen als ältere Geschwister bei der Aufzucht der nächsten Welpen, so wie es auch in freier Wildbahn beobachtet wird. Überschüssige Jungtiere wurden in Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) an andere zoologische Einrichtungen abgegeben, um neue Rudel zu gründen. So konnte Bern einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung genetisch vielfältiger Wolfsbestände in Menschenobhut leisten.

Gemeinschaftshaltung im Wolf-BärenWald
Ein absolutes Highlight der Berner Wolfsanlage ist die Gemeinschaftshaltung von Wölfen und Bären. Direkt angrenzend an die Wolfsanlage liegt der 2012 eröffnete BärenWald, die Heimat der beiden Ussurischen Braunbären “Misha” und “Masha”. Spezielle Durchgänge verbinden die beiden Bereiche und erlauben es den Wölfen, auch das Areal der Bären zeitweise mit zu nutzen. So begegnen sich die zwei grössten einheimischen Raubtiere – Wolf und Bär – im Tierpark Bern auf ihren Streifzügen wie in der Wildnis. Dieses Konzept ist in Zoos selten und erfordert sorgfältige Planung: Die Anlagen und Übergänge sind so gestaltet, dass nur die Wölfe zu den Bären gelangen können, nicht aber umgekehrt. Damit bleibt den kleineren und agileren Wölfen stets ein sicherer Rückzugsort, falls ihnen die Nähe der gewichtigen Nachbarn zu viel wird.

Die Vorteile dieser Vergesellschaftung sind vielfältig. Für die Tiere bedeutet sie Verhaltensanreicherung: Neue Reize, Gerüche und soziale Interaktionen halten sowohl Wölfe als auch Bären mental und körperlich fit. Die Wölfe können ihrer Neugier folgen und das weitläufige Bärenareal erkunden, während die Bären durch die präsenten Wolfsgerüche animiert werden – Langeweile kommt so schnell keine auf. Wichtig ist, dass jede Tierart dabei auch ihre Ruhe finden kann. Die Berner Anlage wurde daher mit zahlreichen Verstecken, Hügeln und Bäumen strukturiert, sodass sich ein Wolf jederzeit dem direkten Blick eines Bären entziehen kann. Umgekehrt haben die Bären genügend Platz, um den Wölfen aus dem Weg zu gehen, falls sie deren Gesellschaft nicht wünschen.

Für die Besucher ist die Wolf-Bär-WG ein einmaliges Schauspiel. Wer Glück und Geduld mitbringt, kann beobachten, wie ein ganzer Wolfsrudel neben einem grasenden Braunbären auftaucht oder wie ein mutiger Jungwolf verstohlen an einem schlafenden Bären vorbeischleicht. 2019 wagte der Tierpark erstmals die direkte Zusammenführung: Damals nutzten die erwachsenen Leitwölfe Juliette und Amarouk gemeinsam mit den Bären und ihrem eigenen Nachwuchs eine Zeit lang dasselbe Gelände, was beeindruckende Einblicke bot. Nach einer Winterpause wurden 2022 auch die neuen, jüngeren Wölfe erfolgreich mit den Bären vergesellschaftet.

Kraft, Instinkt und klare Regeln – Begegnung im Bär-Wolf-Wald
Im Tierpark Bern kann es zu packenden Momenten kommen – etwa dann, wenn Wolf und Bär aufeinandertreffen, wie in diesem Video. Ein gefrorener Fischblock liegt im Zentrum des Geschehens, doch was auf den ersten Blick wie ein Angriff der Wölfe auf Bärin Mascha wirkt, ist in Wahrheit keine ernste Auseinandersetzung, sondern vielmehr eine demonstrative Handlung. Die älteren Wölfe zeigen den im Hintergrund stehenden Jungtieren, wie man sich gegenüber einem Bären verhält – ganz nach dem Motto: beobachten, einschätzen, reagieren. Diese Szene ist also eher eine Art „Training“ für die nächste Generation. Ein klares Indiz dafür, dass es sich nicht um einen ernsthaften Angriff handelt, ist das Verhalten des Wolfes, der in dieser Situation sein Revier markiert. Dass der Wolf in dieser Situation markiert, zeigt deutlich: Es geht nicht um Kampf, sondern um Kommunikation.
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Mehr InformationenVideo: Sergio Zanelli
Zwischen Nähe und Respekt
Solche Begegnungen bereichern das Verhalten beider Tierarten: Revierverhalten, Futterkonkurrenz oder das Ausloten sozialer Grenzen gehören zum natürlichen Repertoire und fördern ein lebendiges, ausgeglichenes Miteinander. Die Tierpflegenden begleiten diese Interaktionen mit grossem Fachwissen und viel Feingefühl, um Stress zu vermeiden und authentisches Verhalten zu ermöglichen.
In der Anlage des Tierparks Bern können die Wölfe über einen bärensicheren Durchgang in den Bärenwald gelangen – die Bären hingegen haben keinen Zugang zum Wolfsareal. So bleibt gewährleistet, dass beide Tierarten über sichere Rückzugsräume verfügen. Der Grund liegt in der deutlichen Grösse- und Kraftüberlegenheit der Bären: Ein freier Zugang würde die Wölfe gefährden, da sie einem direkten Konflikt meist unterlegen wären.
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Mehr InformationenVideo: Lea Reichel
Artenschutz und Bildung
Die Wolfsanlage im Tierpark Bern wurde mit klaren Zielen konzipiert. An erster Stelle steht der Artenschutz und das Tierwohl. Unter dem Motto „Mehr Platz für weniger Tiere“ hat der Tierpark in den vergangenen Jahren viele Anlagen umgestaltet – die Wolfsanlage ist ein Paradebeispiel dafür. Wölfe erhalten hier Raum, ihr natürliches Verhalten auszuleben: jagen, Revier markieren, soziale Rangordnung etablieren oder sich zurückziehen und verstecken. Die erfolgreiche Nachzucht mehrerer Wolfswürfe seit 2013 bestätigt, dass die Umgebung den Bedürfnissen der Tiere gerecht wird. Jeder Wolfswelpe, der in Bern geboren wird, trägt zudem zur Erhaltung der Art in europäischen Zoos bei und könnte langfristig sogar für Wiederansiedlungsprojekte von Bedeutung sein.

Verstehen statt Verurteilen
Auch Bildung und Aufklärung sind zentrale Anliegen. Wölfe polarisieren – In der Schweiz sorgen sie seit ihrer Rückkehr in freier Wildbahn für kontroverse Diskussionen. Die Tierparkleitung will mit der Anlage Wissen vermitteln und Vorurteile abbauen. An verschiedenen Infotafeln und an Führungen erfahren Besucher viel über Biologie und Verhalten der Wölfe, ihre Rolle im Ökosystem und die Herausforderungen des Zusammenlebens von Wolf und Mensch. Eine besondere Station widmet sich dem Herdenschutz: Hier lernen Interessierte, wie Schafherden mit Hilfe von Hütehunden und Zäunen vor Wolfsübergriffen geschützt werden können – ein wichtiger Beitrag zur Versachlichung der Wolf-Thematik in der Schweiz. Ziel ist es, Respekt und Verständnis für dieses faszinierende Wildtier zu fördern.

Mehr Rückzug, mehr Natürlichkeit
Anders als in älteren Zooanlagen, wo das Tier stets auf einen Blick zu sehen war, heisst es in Bern nun manchmal: Geduld haben. Die weitläufige, strukturreiche Umgebung bedeutet, dass sich die Wölfe auch unseren Augen entziehen können – ganz wie in freier Wildbahn. Doch genau das macht den Reiz aus: Die Spurensuche nach den Wölfen, das plötzliche Entdecken eines scheuen Wolfs zwischen den Bäumen oder der Anblick eines heulenden Rudels in der Dämmerung hinterlassen bleibende Eindrücke. Dieses Erlebnis eigener Beobachtungen stärkt die emotionale Bindung der Besucher zur Tierwelt. Wer einmal gesehen hat, wie vorsichtig ein Wolf den Kontakt mit dem Menschen meidet und doch neugierig jede Veränderung wahrnimmt, der wird diese Erinnerung so schnell nicht vergessen. So erfüllt die Wolfsanlage gleich drei Funktionen: Sie ist ein geschützter Lebensraum für die Tiere, ein Lernort für die Menschen und ein Ort der Inspiration, an dem die Wildnis inmitten der Stadt spürbar wird.

Resonanz und Ausblick
Seit der Eröffnung vor über einem Jahrzehnt zieht die Wolfsanlage im Dählhölzli durchweg positive Resonanz auf sich. Tierfreunde und Medien zeigten sich begeistert von der naturnahen Gestaltung und dem einzigartigen Wolfs-Bär-Konzept. Schon 2013 lobten lokale Zeitungen die Rückkehr der Wölfe nach Bern und die innovative Anlage. In den Jahren danach berichteten Schweizer Medien regelmässig über Neuigkeiten aus dem Wolfsrevier – insbesondere über den alljährlichen Nachwuchs. Diese kontinuierlichen Zuchterfolge wurden als Indikator für das Tierwohl und die gelungene Anlagegestaltung gewertet. Besucherzahlen im Tierpark Bern erhielten durch die neue Attraktion ebenfalls Auftrieb. Viele Gäste kommen gezielt, um die Wölfe zu beobachten, und verlassen den Tierpark mit beeindruckenden Erlebnissen und neuem Wissen über diese Tiere. Auch fachlich hat sich das Projekt bewährt. Die Anlage dient anderen Zoos als Inspiration für artgerechte Anlagengestaltung. Insbesondere die Idee, Wölfe mit Bären zu vergesellschaften, zieht internationale Aufmerksamkeit auf sich – denn nur wenige zoologische Gärten wagen ein solches Experiment. Der Tierpark Bern hat bewiesen, dass mit ausreichend Platz, guter Strukturierung und fachkundiger Betreuung eine Gemeinschaftshaltung möglich ist, die für alle Beteiligten bereichernd ist. Die Erfahrungen der letzten Jahre fliessen in die fortlaufende Optimierung ein – sei es in der Bepflanzung, der Besucherinformation oder im Management der Wolf-Bär-Begegnungen.

Im Schatten der Wälder: Der Europäische Wolf kehrt zurück
Kaum ein Wildtier fasziniert und polarisiert so stark wie der Wolf. Einst ausgerottet, kehrt er nun Schritt für Schritt in die Schweizer Natur zurück – und mit ihm entfacht eine intensive Debatte über seine Rolle, seinen Schutz und das Zusammenleben mit dem Menschen. Wer mehr über das faszinierende Sozialverhalten, den überragenden Geruchssinn oder die enorme Anpassungsfähigkeit der Wölfe erfahren möchte – und vielleicht sogar eine Tierpatenschaft übernehmen will –, findet auf der folgenden Seite alle Informationen rund um den Europäischen Wolf im Tierpark Bern:
