Unser langjähriger Tierpfleger Hansjürg Bähler hat spannende Neuigkeiten für Sie: Eine dünne Schneedecke bedeckt den WisentWald im Dählhölzli. In der Stille sind einzelne leise Stimmen der futtersuchenden Singvögel zu hören. Das dicke Winterfell der Wisente ist mit einem Hauch von Eiskristallen überzogen und die Rothirsche wühlen unter der verschneiten Blätterschicht nach Futter.
Ab und zu sucht ein Eichhörnchen eines seiner Futterdepots für die kalten Jahreszeiten auf. Alles ist ruhig im 5 ha grossen Waldgehege. Und doch ist etwas anders als noch vor ein paar Wochen. Zur Verjüngung des Grundbestandes streift seit dem 21. Dezember 2016 auch eine Wisentkuh aus dem „Züribiet“ durch den Berner Wald.
Sie ist am 12. Juni 2015 im Wildnispark Zürich Langenberg geboren und unterscheidet sich kaum von den hiesigen Jungtieren. „Lupita“ wurde schrittweise und behutsam in die Wisentherde integriert und wurde von ihren Artgenossen gut aufgenommen.
Nach ihrer Ankunft lernte sie als erstes zwei Wisente gleichen Alters kennen. Dabei zeigte sie einen starken Charakter. Sie war es, die die beiden zu spielerischem Kräftemessen herausforderte. Etwas später kamen 3 weitere Jungtiere des letzten Jahres dazu. Die Elterntiere blieben weiterhin im Stallbereich abgetrennt und beobachteten das Treiben mehr oder weniger interessiert.
Ohne sich weit von den Elterntieren zu entfernen, erkundete die Jungschar mit ihrer neuen Gefährtin einen kleinen Teil des Waldes. Immer wieder forderten sie sich gegenseitig zu spielerischen Kämpfen heraus. Gegen Abend beruhigte sich die neue Situation zusehens und das Herumalbern wich allmählich einer allgemeinen Müdigkeit.
Mittlerweilen ist die junge Wisentkuh ein fester Bestandteil der Herde. Die Spielereien unter den Jungtieren sind immer noch häufig zu beobachten. Ein Besuch des WisentWaldes, mit dem harmonischen Zusammenleben von Wisent und Rothirsch in verschneiter Landschaft, wird zum bleibenden und einzigartigen Erlebnis.